Aus dem Geist des Tanzes
Niemand kann sagen, wie die Karriere Erich Wolfgang Korngolds verlaufen wäre, hätte er seiner jüdischen Herkunft wegen 1934 nicht nach Hollywood gehen und dort bis nach Kriegsende ausharren müssen. Eines ist klar: Mit der Genialität des jungen Komponisten hält der späte nicht mehr Schritt. Die Produktion «Kosmos Korngold» am Theater Freiburg unterstreicht das mit ihrer Gegenüberstellung konzertanter Werke aus verschiedenen Lebensabschnitten und dem frühen Einakter «Der Ring des Polykrates». Das späte Werk «Theme and Variations» op.
42 von 1953 ist ein abgeklärtes Orchesterstück. Mit der jugendlichen Inspiration des genialischen «Ring des Polykrates», uraufgeführt 1916 am Münchner Hoftheater, kann man es nicht vergleichen.
Umso mehr verwundert es, dass diese knapp einstündige «heitere Oper» so gut wie nie in den Spielplänen der Theater auftaucht. Auch in Freiburg konnte man sich nicht zu einem richtigen Opernabend durchringen, etwa in Verknüpfung mit der zeitgleich entstandenen und am selben Abend in München uraufgeführten «Violanta». Ursprünglich sollte der «Kosmos Korngold» sogar ein rein konzertanter sein. Spät reifte der Entschluss zur szenischen Variante – keine leichte ...
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Opernwelt März 2020
Rubrik: Panorama, Seite 42
von Alexander Dick
arte
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