Aufgetaucht
Da steckt Musik drin!, dachte sich Ottorino Respighi schon bei der ersten Lektüre von Gerhart Hauptmanns symbolistischem Märchendrama «Die versunkene Glocke» (1896). Anderen war das schon vorher aufgefallen. Die Vertonung von Heinrich Zöllner (1899) hatte indes nur kurz Erfolg, und Maurice Ravel brachte ein Opernprojekt, mit dem er Debussys «Pelléas» Konkurrenz machen wollte, nie zu Ende.
Im Elfenmärchengewand wird ein Künstlerdrama erzählt.
Der Glockengießer Heinrich, an seinem Talent und am Sinn des Lebens zweifelnd, verfällt dem Feenwesen Rautendelein und gibt seine bürgerliche Existenz auf – mit fatalen Folgen. Hauptmann wollte mit dem Stück, das eine Abkehr vom Naturalismus darstellt, den Misserfolg seines «Florian Geyer» verarbeiten; Respighi versuchte 30 Jahre später das enttäuschende Echo auf seinen «Belfagor» zu kompensieren. Die Premiere fand aber nicht in Italien, sondern 1927 am Stadttheater Hamburg statt, so dass Claudio Guastallos Libretto in die Sprache der Vorlage rückübersetzt werden musste. Kurz darauf wurde «La campana sommersa» an der Scala, der Metropolitan Opera und am Teatro Colón in Buenos Aires bejubelt; Weltstars wie Elisabeth Rethberg, Giovanni ...
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Opernwelt Januar 2019
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 28
von Ekkehard Pluta
Auf dem Boulevard nachts um halb eins. Eine illuster-sinistre Männerrunde hat sich versammelt, Studenten sind’s, dem Anschein nach aus gehobenem Hause, die seidenschwarzen Paletots und eleganten Zylinder verraten aristokratische Herkunft. Ganz gegenteilig aber die Gesinnung der feinen Herren. Sie sind gekommen, um bei «Lutter & Wegner» ihre Kehlen zu kühlen und...
Galant, taktvoll sind solche PR-Jubiläen ja weniger. Zwei Jahrzehnte liegt die CD-Großtat zurück, ganze drei die Unterschrift unter dem Exklusivvertrag mit dem Label – wer mag da nicht gleich Altersberechnungen anstellen? Cecilia Bartoli kümmert das mutmaßlich wenig, weil man es ihr vor allem nicht anhört. «The Vivaldi Album» elektrisierte 1999 die Musikwelt und...
Die Zeit. Ein «sonderbar Ding» sei sie, erkennt Feldmarschallin Fürstin Werdenberg. Sie taugt wohl auch als guter Leim, vermag sie doch zur sinnvollen Collage zu verkleben, was a priori nicht unbedingt füreinander geschaffen scheint. Unterschiedliche Lieder etwa wie auf den beiden hier verhandelten Alben. Deren Dramaturgie stellt über die Werke hinaus...