Artisten in der Zirkuskuppel - ratlos

Düsseldorf | Schreier: Mörder Kaspar Brand

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Die Pflege des neuen Musiktheaters – an der Deutschen Oper am Rhein bisher eine sporadische, unsystematische Anstrengung – soll jetzt unter Intendant Christoph Meyer zur regelmäßigen Pflichtaufgabe werden. Mit der Uraufführung der Holländer-Paraphrase «Sehnsuchtsmeer» von Helmut Oehring wird in der kommenden Saison ein prominenter Erneuerer der Oper vertreten sein, während der Start der Reihe dem jungen Aachener Komponisten Anno Schreier oblag.

Schreier, Jahrgang 1979, ist Schüler von Manfred Trojahn, dem er neben der Liebe zur Bühne auch die Überzeugung verdankt, dass das Erzählen von Geschichten auf dem Theater noch lange nicht überholt sei. Allerdings beweist Schreier mit seiner fünften Oper «Mörder Kaspar Brand», dass sich das narrative Prinzip auch kreativ aufbrechen lässt.

Aus der Grundsituation von Edgar Allan Poes Novelle «Das Fass Amontillado» entwickelt Librettist Philipp J. Neumann einen Strudel von Neurosen und Wahnvorstellungen, durch den der ehrbare Restaurantbesitzer Kaspar Brand zum Psychofall und Mörder wird. Sein Erzfeind, ein arrogantes Alphatier namens Moritz Sandelmann, fährt Brand nicht nur geschäftlich, sondern auch erotisch immer wieder in die Parade. Brand ...

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Opernwelt August 2012
Rubrik: Panorama, Seite 38
von Michael Struck-Schloen

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