Anspruch auf Teilhabe
Es ist ein Glücksfall für Adrienne Goehler, die Herausgeberin dieses Buches, dass das bedingungslose Grundeinkommen (kurz: BGE) in der derzeitigen ökonomischen Situation wieder mehr diskutiert wird. Dabei hat Goehler auch sonst nie Scheu gezeigt, über Dinge zu sprechen, die gerade nicht auf der Tagesordnung stehen, und häufig wählt sie dabei einen Ansatz, den andere etwas schräg finden. Grenzüberschreitungen, «Verflüssigungen», wie sie selbst gern sagt (es ist auch der Titel eines ihrer früheren Bücher), sind ihr Element.
Goehler setzt gern Sachverhalte aus unterschiedlichen Disziplinen zueinander in Beziehung und mag experimentelles, unabgeschlossenes Denken.
Das bedingungslose Grundeinkommen ist eines ihrer Dauerthemen; sie hat schon zwei Bücher darüber verfasst, eines davon zusammen mit Götz Werner, dem Eigentümer der Drogeriemarktkette dm. Im Gegensatz zu den meisten Autoren, die über das Thema schreiben, geht Goehler nicht primär vom Ökonomischen aus, sondern wählt einen kulturgesellschaftlichen Blickwinkel. Das Milieu kennt sie gut, sie war Präsidentin der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg sowie Kultur- und Wissenschaftssenatorin in Berlin unter Klaus Wowereit. Die ...
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Opernwelt Juli 2020
Rubrik: Focus Spezial, Seite 20
von Ilja Braun
Natürlich hat Goethes Theaterdirektor recht: «Die Masse könnt ihr nur durch Masse zwingen. Ein jeder sucht sich endlich selbst was aus. Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen, und jeder geht zufrieden aus dem Haus.» In diesen unerfreulichen Zeiten hätte man freilich auch Lust, der Hochsprache des Dichterfürsten den phonetischen Kiezjargon Bora Dagtekins...
Daten sind wichtig in diesen Tagen, weil sie Kontext liefern in einer sich rasant verändernden Lage. Ende Mai diskutiert Österreich das Klein-Klein von Hygiene-Regeln für Live-Chorproben, die Schweiz will Veranstaltungen mit 300 Personen wieder zulassen, auch in Deutschland, wo man mit föderalem Regelsalat hadert, kommen Musiker wieder zusammen. In London bleiben...
Herr Friedrich, Ihr Entwurf für die Erweiterung des Theaterhauses Stuttgart nimmt sich geradezu bescheiden aus. 2018 hat Ihr Büro die Machbarkeitsstudie für die Sanierung der Städtischen Bühnen in Frankfurt vorgelegt und einen Bedarf von 900 Millionen Euro ermittelt. Ein Neubau wäre wohl sehr viel preiswerter. Sie bemängeln immer wieder die Explosion der Baukosten.
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