
BTR Sonderband 2022
Editorial
Foyer
Eine kreative, etwas verrückte Welt
Das Theater ist ein Ort für Menschen, von und mit Menschen. Ein Raum für Meinungen und Auseinandersetzungen, der einen gemeinsamen Weg und wachen Blick braucht, fasst eine unserer Interviewten sehr treffend zusammen. Wir haben uns umgehört an Schauspiel- und Opernhäusern und wollten wissen: Was ist den Menschen an ihrem Arbeitsplatz, beim täglichen Miteinander in den Abteilungen wichtig? Was motiviert sie? Welche Wünsche haben sie, wenn sie an ein Theater der Zukunft denken?
Produktion / Technik
Game of Drones free
Mit der aufwendigen Lichtshow „Breaking Waves“ rund um die Elbphilharmonie zu deren fünftem Geburtstag und der Eröffnung der Internationalen Musikfestspiele Hamburg hat am 28. April das niederländische Künstlerduo Drift für Aufsehen gesorgt. Die Performance zeigt aber auch, welche Herausforderungen bei dem immer beliebteren Einsatz von Drohnen bestehen.
„Timing aller Beteiligten optimal verzahnen“
Nils Stahl, stellvertretender Betriebsdirektor an der Elbphilharmonie und Projektleiter von „Breaking Waves“, über die erforderlichen Maßnahmen bei der Drohnenshow.
Kreativität, Mut und Innovation
Die Deutsche Theatertechnische Gesellschaft verleiht im Juni 2022 im Rahmen der BTT erneut ihren Weltenbauer Award. Bislang wurde hiermit alle zwei Jahre die kreativste bühnentechnische Umsetzung einer szenischen Idee im Bereich Theater-, Musical-, Show-, Fernseh- und Eventproduktionen ausgezeichnet, was aber wie vieles pausieren musste. Entsprechend würdigte die Jury bei den diesjährigen Nominierungen vor allem den fortschrittlichen Umgang mit der Pandemie.
Inklusion ist erst der Anfang
Theater von, mit und für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung bedeutet mehr, als ein Ensemblemitglied auszutauschen. Für das Gelingen müssen Barrieren in den Köpfen abgebaut, das Recht auf eine selbst gewählte Arbeit nicht mehr behindert und gewachsene Strukturen grundsätzlich hinterfragt werden: Inklusive Bühnen eröffnen Perspektiven für eine Welt des Miteinanders.
Zukunft aus der Vergangenheit
Insgesamt 32 Künstlerinnen und Künstler haben für 16 Industriemuseen in Nordrhein-Westfalen verschiedene Medienkunstinstallationen geschaffen. Mit „Futur 21“ war das große vierwöchige Festival überschrieben, mit dem die Museen der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe und Rheinland mit jeweils zwei Arbeiten bespielt wurden, die Impulse für die Zukunft von Kunst, Industrie und Kultur setzen. Eine der zwei Arbeiten bleibt den Museen jeweils erhalten.
Potenziale / Initiativen
Nachhaltig produzieren im Theater?
Ressourcen schonen, Materialien wiederverwenden, künstlerische Konzepte und Arbeitsprozesse neu denken: Das Theater kann zum Reallabor werden, um das Denken und Handeln zu verändern und um Netzwerke über die Theaterblase hinaus zu entwickeln. Ein Erfahrungsbericht über einen Transformationsprozess am tjg in Dresden und ein Appell zu handeln.
„Zentraler Ort der Begegnung“
Nach zwei Jahren Durststrecke konnte auch die Messe-Branche endlich wieder loslegen. Doch ist alles wie zuvor? Was hat sich durch Pandemie und Ukraine-Krieg geändert? Wie sieht es bei den Ausstellern aus? Welche Formate werden sich längerfristig durchsetzen und warum? Ein Gespräch mit Kerstin Horaczek, Bereichsleiterin Technology Shows, und Mira Wölfel, Show Director, von der Messe Frankfurt Exhibition GmbH.
Wie wollen wir arbeiten?
Digitale Technologien und Abläufe beeinflussen seit Jahren unser Leben immer umfassender, im persönlichen, gesellschaftlichen und beruflichen Umfeld. Auch das Theater erlebt starke Veränderungen. Was digitale Transformation bedeutet und wie das Thema am Staatstheater Hannover angegangen wird, erläutert die Autorin.
Potenziale /Initiativen
Wie wollen wir arbeiten?
Digitale Technologien und Abläufe beeinflussen seit Jahren unser Leben immer umfassender, im persönlichen, gesellschaftlichen und beruflichen Umfeld. Auch das Theater erlebt starke Veränderungen. Was digitale Transformation bedeutet und wie das Thema am Staatstheater Hannover angegangen wird, erläutert die Autorin.
Potenziale / Initiativen
Für eine nachhaltige Kultur
Das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit versteht sich als spartenübergreifende Anlaufstelle für das Thema Betriebsökologie im Bereich Kultur und Medien. Es unterstützt kulturelle Einrichtungen dabei, sich für die Anforderungen der Klimakrise gut aufzustellen.
Bau / Betrieb
„Jetzt muss auch mal eine grüne Bazooka her“
Der designierte Intendant der Oper Leipzig, Tobias Wolff, führt mit der neuen Spielzeit die Sparte „360°“ ein, die alle Menschen und Generationen der Leipziger Stadtgesellschaft erreichen soll und sich mit Themen wie Diversität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit auseinandersetzt. Ein Interview über sinnvolle und realistische Maßnahmen an den Häusern und in der Politik gegen den Klimawandel.
Ideen teilen und entwickeln
Der erste Kongress „Zukunft des Theaters – Theater der Zukunft“ fand Ende April im Theater Dortmund statt. Akteur:innen aus Theater- und Opernhäusern arbeiten in einem Netzwerk zusammen, das sich stetig erweitert. Aus einem regelmäßigen Austausch der Beteiligten sollen Ideen zu Veränderungen in den Betrieben erarbeitet und diese in die Häuser getragen werden.
Theaterbauten der Zukunft
Theater verlassen immer wieder ihre angestammten Häuser, die neuen Orte inspirieren dann zu kreativen Spielformen und -konzepten, bedeuten aber auch einen erhöhten Aufwand für den Betrieb. Theaterbau zukunftsweisend denken und realisieren könnte bedeuten, die Möglichkeiten flexibler Hallen mit den technischen Grundausstattungen klassischer Theater zu verbinden. Ein Kommentar.
Mehr als ein Theater
Bereits seit den 1950er-Jahren wird in Rostock über den Bau eines neuen Theaters diskutiert. Nach vielen gescheiterten Versuchen geht der Blick jetzt nach vorn: Wenn alles nach Plan läuft, wird das Volkstheater Rostock 2028 ein neues Haus bekommen; nun startet die Entwurfsplanung. Der Siegerentwurf von Hascher Jehle Architektur aus Berlin von 2019 sieht viel Raum für das Theater der Zukunft vor und macht es gleichzeitig zu einem offenen Ort der Begegnung.
Neues Zuhause für Kunst und Technik
Nach Kostümwerkstatt und Fundus der Städtischen Theater Chemnitz sind in den sogenannten Spinnbau im Süden der Stadt auch drei Bühnen, Garderoben, Lager und weitere Werkstatträume eingezogen und im März eröffnet worden. Bis voraussichtlich Ende 2023 soll der ehemalige Industriebau das neue Zuhause von Schauspiel und Figurentheater sein.
Forschungsprojekt für die Gesundheit
Kapazitätsbeschränkungen, aufwendige Einlasskontrollen, Nachweispflichten und kontrollierte Wegführungen scheinen momentan der Vergangenheit anzugehören. Doch was ist, wenn im Herbst alles wieder von Neuem losgeht und Veranstaltungsverbote abermals zur Regel werden? Das Forschungsprojekt Hygieia untersucht seit April 2021 Folgen und Auswirkungen für die Veranstaltungsbranche in und nach der Pandemie.
Tapetenwechsel für das Nationaltheater
Ende Juli 2022, zum Abschluss der Spielzeit 2021/22, muss das Nationaltheater Mannheim sein Stammhaus verlassen. In den kommenden fünf Jahren wird es umfassend saniert. Währenddessen sind die Produktionen aller Sparten an fünf etablierten und zwei neuen Spielorten zu erleben. Dazu zählen das „Alte Kino Franklin“ und die „Oper am Luisenpark“. Für beide Spielstätten sind größere Baumaßnahmen nötig.
Markt /Innovation
Markt / Innovation
Open-Source-Projekt für Games und Lagerverwaltung
Das Kollektiv machina eX kreiert Spielformate an den Grenzen zwischen Theater und Digitalität. Dafür nutzt es immer wieder neue Technologien und verknüpft sie künstlerisch mit Geschichten. Mit den „Machina Commons“ haben machina eX ein zwei
teiliges Toolset entwickelt, das die eigene Lagerverwaltung revolutioniert und die Vernetzung zwischen digitalen und analogen Schnittstellen in multimedialen Projekten erleichtert.