BTR 3 2024
Foyer
Schmerzhaft und schonungslos
Zum Festival „Radikal jung“ des Münchner Volkstheaters kamen im April vierzehn Produktionen aus dem In- und Ausland.
Fokus
Bau und Betrieb
Brandschutz neu denken free
Seit Anfang der 2000er-Jahre bis heute kommt es an Theatern und Opernhäusern zu Fehlauslösungen von Löschanlagen im Bühnenbereich. Die Behebung der teilweise erheblichen Wasserschäden ist kosten- und zeitintensiv. Die Autoren erläutern die Zusammenhänge und bieten Vorschläge zur Verhinderung der ungewollten Auslösungen
Schützen – nicht fluten!
Bereits 2018 gab unser Autor ein Interview zum Thema fehlerhaft ausgelöster Löschanlagen sowie zu den Folgeschäden und Maßnahmen, die zukünftig diese Zerstörungen vermeiden könnten. Sein Resümee – sechs Jahre später – fällt ernüchternd aus. Der folgende Kommentar ist als Impuls im Sinne der Theatermenschen gedacht – um die eingesetzten Brandschutztechnologien zu hinterfragen und geeignete Veränderungen anzustoßen
Von Folien und Projektoren
Im Rahmen einer DTHG-Regionaltagung am 30. April 2024 in der Semperoper Dresden trafen sich rund 40 Interessierte aus verschiedenen Theatern. Im Vordergrund stand der Austausch über aktuelle Entwicklungen und Innovationen in der Bühnentechnik – vor allem über Projektionsmaterialien und -technologien
Für Fairness und Innovation
Der Szenografie-Bund, die Interessenvertretung der Bühnen-, Kostüm- und Maskenbildner:innen, der Videokünstler:innen und Lichtdesigner:innen für Theater, stellt sein zweites Reformpaket mit mehr als 40 konkreten Forderungen vor. Und ein Positionspapier macht auf Missstände in der Bezahlung aufmerksam und fordert die Abschaffung der Pay-Gaps in der Szenografie
Markt
Festivals und Produktionen
Hits, Wahrheiten und große Kunst
Vom 2. bis zum 18. Mai erlebte unsere Autorin einen bemerkenswert unumstrittenen Jahrgang des Theatertreffens in Berlin. Denn dessen Kritiker:innen-Jury wurde in der Vergangenheit nicht selten von der einen oder anderen Seite für ihre Auswahl der zehn „bemerkenswertesten“ Inszenierungen des vergangenen Theater-Jahres scharf angegriffen
„Die perfekte Blase“
Die Uraufführung der laufenden Saison am Theater Erfurt, „Die Stimme der Meerjungfrau“, eine Märchenoper, widmete sich dem Thema Klima- und Umweltschutz. Nicht nur ein inhaltlicher Gedanke, denn das Bühnenbild wurde ressourcenschonend entwickelt und gebaut. Bühnenbildnerin Anna Schöttl und Werkstattleiter Stefan Rittmeister geben dazu Auskunft
Die große Freiheit
Am Mecklenburgischen Staatstheater feierte die Oper „Sancta“ Ende Mai Premiere und zog dann weiter zu den Wiener Festwochen. Im Herbst wird die umfangreiche internationale Koproduktion unter der Leitung von Regisseurin und Choreografin Florentina Holzinger dann auch an der Stuttgarter Staatsoper und der Berliner Volksbühne aufgeführt. Wie lief im Vorfeld die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Häusern und Teams, wie war die Aufgabenteilung? Darüber sprachen wir mit Beteiligten aus Schwerin, Stuttgart und München
Broadway-Hit in der Jakobskirche
Vom 13. April bis zum 11. Mai wurde die historische Nürnberger Jakobskirche zur Event-Location: Die Musicalcompany Nürnberg führte dort das Musical „Sister Act“ auf. Zur Umsetzung von Licht- und Beschallungstechnik für die Aufführung berichten die verantwortlichen Experten
„Ich staune jedes Mal, was Licht ausmacht“
Die Musicalcompany Nürnberg ist ein aus etwa 30 semiprofessionellen Künstlern und Künstlerinnen bestehender Verein. Eine kreative Triebfeder, die sich ganz dem Genre Musical verschrieben hat – und damit große Erfolge feiert. Ein Gespräch mit Gründerin und Regisseurin Claudia Dörr über die Produktion „Sister Act“
Hauptrolle Künstliche Intelligenz
Im Stück „SH4D0W“ arbeiten dänische Künstler:innen aus dem AI-Design, Medien- und Interaktionsdesign, der Licht- und Klangkunst zusammen und lassen eine Künstliche Intelligenz mit einer menschlichen Darstellerin auf der Bühne improvisieren. Beim Gastspiel am neuen theater in Halle wird das Verhältnis des Menschen zu dieser Technologie untersucht
Bücher
Ausstellungen und Messen
Neue Wege für lichtbasierte Kunst
Im Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna ist bis zum 27. Oktober 2024 „RADIANT“ zu erleben. Die drei Rauminstallationen sind ein Mix aus digital-kinetischer und audiovisueller Ausstellung, die dazu einlädt, in Licht- und Klangwelten dreier kreativer Teams einzutauchen. Der Projektkoordinator stellt das Haus und die aktuelle Ausstellung vor
Die Sterne auf die Erde holen
Der Gropius-Bau in Berlin zeigt mit „Circles of Light“ bis zum 21. Juli die bisher umfassendste Präsentation des Werks von Nancy Holt (1938–2014) in Deutschland. Sie setzte sich in ihren Arbeiten mit wesentlichen Fragen zu Natur, Ökologie und der visuellen Wahrnehmung unserer Umwelt auseinander. Über fünf Jahrzehnte schuf sie ein Werk aus Poesie, Fotografie, Film, Video und Land Art – und experimentierte mit Sound, Bild und häufig runden Objekten
Ein Schiff für die Kunst
Die „Artexplorer“, angepriesen als der weltgrößte Katamaran, ist das erste Schiff, das eigens für ein Kunstprojekt konzipiert und gebaut wurde. Zusammen mit mobilen Ausstellungspavillons ist es Bestandteil des von Hafenstadt zu Hafenstadt tourenden Art Explora Festivals, das Ausstellungen, virtuelle Realität, Performances, Konferenzen, Dokumentarfilme zur Kunstgeschichte, Konzerte usw. zu Wasser und zu Land kombiniert
Vom Status quo zur Zukunft
Die Frankfurter Prolight + Sound bot auch in diesem Jahr (19. bis 22. März) ein eher kompaktes Format. Zur Präsentation von technischen Innovationen, Wissensvermittlung und Entertainment in zwei Hallen und auf vier Ebenen gab es sowohl positive als auch kritische Stimmen. Ein Rückblick
Beruf und Bildung
Vielfältige Berufswelt
Kaum eine Branche hat ein breiter gefächertes Berufsspektrum als der Theaterbereich: Die Aufgaben sind so individuell wie die Menschen, die sie ausüben. Jetzt hat die Deutsche Theatertechnische Gesellschaft (DTHG) eine kostenlose Broschüre herausgebracht, die diese Berufe einzeln vorstellt
Nachgefragt: Johannes Heinrich
Johannes Heinrich ist 36 Jahre alt und schon einige Jahre für den Bühnenservice Berlin tätig. Zuerst als Werksstudent während seines Produktdesign-Studiums und nun als Festangestellter in der Schlosserei