Hits, Wahrheiten und große Kunst

Vom 2. bis zum 18. Mai erlebte unsere Autorin einen bemerkenswert unumstrittenen Jahrgang des Theatertreffens in Berlin. Denn dessen Kritiker:innen-Jury wurde in der Vergangenheit nicht selten von der einen oder anderen Seite für ihre Auswahl der zehn „bemerkenswertesten“ Inszenierungen des vergangenen Theater-Jahres scharf angegriffen

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Nachdem die vierköpfige Teamleitung, die das Festival 2023 erstmalig (und einmalig) geleitet hatte, wieder zurückgetreten worden war, sprang Nora Hertlein-Hull, bisher Leiterin der Lessing-Tage am Hamburger Thalia Theater, ein und brachte Ruhe in die Abläufe. An ihrer ziemlich kurzfristigen Ernennung lag es aber vielleicht auch, dass das Rahmenprogramm dieses Jahr sehr sparsam ausfiel und sich tageweise stark ausdünnte.

Reformiert (und in „Nachtgespräche“ umgetauft) wurden die Publikumsgespräche, die dieses Jahr immer von einem Impulsgeber aus verschiedenen Bereichen des Lebens eröffnet wurden. So gab Menschenrechtsanwalt Wolfgang Kaleck seine Eindrücke zu „Nathan der Weise“ von Ulrich Rasche preis, Carolin Emcke hielt eine Laudatio auf „Bucket List“ und die frühere Vorsitzende der Linkspartei und Berliner Sozialsenatorin a. D. Katja Kipping eröffnete die Runde mit ihrer Meinung zu Johan Simons’ „Macbeth“-Inszenierung. Die meisten Impulse fielen eher affirmativ aus, sodass sie das anschließende Gespräch im Endeffekt nicht besonders stark prägten. Die zehn Inszenierungen liefen dieses Jahr in den Spielstätten im Haus der Berliner Festspiele (Haupt- und Seitenbühne), Schaubühne ...

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BTR 3 2024
Rubrik: Festivals und Produktionen, Seite 36
von Sophie Diesselhorst

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