„Das Wechseln erfrischt mich!“

Der vielseitige Film-, Opern- und Theaterregisseur Philipp Stölzl trat in diesem Jahr mit Produktionen in allen Genres hervor. Die Fernsehserie „Der Schwarm“, die Produktion von „Turandot“ an der Berliner Staatsoper oder auch „Das Vermächtnis“, die erfolgreiche Produktion des Residenztheaters München, zeigten sein Können als Regisseur und Bühnenbildner. Wie gehen Inhalt, Raum und Technik in den Genres zusammen?

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Treffpunkt ist das Literaturcafé im alten Berliner Westen, eine Oase in der Nähe des Kurfürstendamms. Philipp Stölzl eilt herbei, in sommerlicher Kleidung, mit dickem Rucksack und Basecap. Er freut sich an hohen Bäumen und Blumen, die er bei seinen vielfältigen Tätigkeiten sicherlich nicht oft sieht. Zu diesen kommen wir schnell, aber zunächst geht es um den Werdegang.

Karin Winkelsesser: Herr Stölzl, in den über Sie veröffentlichten biografischen Daten ist zu lesen, dass Sie als Erstes eine Ausbildung als Bühnenbildner an den Kammerspielen München bei den internationalen Größen Jürgen Rose und Ezio Toffolutti absolvierten. Wie ist Ihr Interesse am Theater entstanden? 
Philipp Stölzl: Ich habe das große Glück gehabt, einen tollen Deutschlehrer zu haben. Ich komme aus einem Vorort von München, und wir sind mit ihm immer ins Theater gegangen. Die Kammerspiele waren in der Zeit der „Place to go“, und so habe ich als junger Mensch erlebt, was an dem Ort passiert, und die Kunstform kennengelernt. Direkt nach dem Abitur hatte ich die Chance, eine Hospitanz an den Kammerspielen zu machen und dabei gespürt, dass das „meins“ ist. Die Vorstellung, noch mal sechs Jahre an der Uni die ...

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BTR 5 2023
Rubrik: Foyer, Seite 4
von Karin Winkelsesser

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