Wenn die letzten Hemmungen fallen

Antú Romero Nunes lässt in Basel sein Ensemble ein Lehrerkollegium spielen, das Shakespeares «Sommernachtstraum» auf die Bühne bringt

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Ein Kollegium von Lehrern, ein Typ schrulliger als der andere, stellt Antú Romero Nunes auf die Bühne und lässt es zum Spielen los. Shakespeares «Der Sommernachtstraum» ist der Liebling aller Laientheater – da spielt im Basler Schauspielhaus eben eine Laientruppe aus Lehrern. Und zwar nicht nur die Handwerker-Szenen, wohlgemerkt, sondern alles: Athener Hof und Elfenstaat, junge Liebende und sommernächtliche Wald-Verwirrungen.

 

Der Geschichtslehrer übernimmt die Rolle der Helena, der Sportlehrer gibt Zettel und den Esel, das spießige Ehepaar Fabio und Veronica spielen den Elfenkönig Oberon und Amazonenkönigin Titania. Und die Ethiklehrerin (Gala Othero Winter) mimt erst den alten tattrigen Egeus und verwandelt sich dann in einen phänomenalen Puck, mit diebischer Freude an der Verwirrung und eindeutig kleptomanischer Veranlagung. Immer tiefer steigt diese Laienspieler-Lehrerschar in das Spiel der Profis, immer mutiger tauchen sie in den Wald, die Fantasie, den Traum, ins Unterbewusste. Immer noch ein Vorhang lässt Ausstatter Matthias Koch um die sieben Schauspieler:innen und Musiker Luzius Schuler fallen – das Erwachen am Ende wird fürchterlich sein. Und schwerfallen.

«Das Kind im ...

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Theater heute Februar 2023
Rubrik: Aufführungen, Seite 26
von Valeria Heintges

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