Unruhe bewahren

Zwei Jahre nach Fukushima stehen in Japans Off-Theaterszene Communityprojekte und Recherchen außerhalb von Tokyo hoch im Kurs. Eine Spurensuche

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Treffpunkt ist das New Shimbashi Building im Süden Tokyos, ein etwas in die Jahre gekommenes mehrstöckiges Einkaufszentrum mit unzähligen kleinen Geschäften, Massageläden und Büros. Baujahr 1971, genau wie das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, in dem es vor zwei Jahren in drei der sechs Reaktoren zur Kernschmelze gekommen war. Shimbashi ist nach wie vor sehr geschäftig, Fukushima Daiichi nur noch eine Ruine.

Der Regisseur Akira Takayama hat den Ort mit Bedacht gewählt, an dem er Elfriede Jelineks Fukushima-Epilog, den sie letztes Jahr ihrem Theatertext «Kein Licht» hinzufügte, in Szene gesetzt hat. Im Tokyoter Stadtteil Shimbashi hat auch der Energiekonzern TEPCO seinen Hauptsitz, und der Regierungssitz, vor dem jeden Freitagabend Anti-Atomkraft-Demonstrationen stattfinden, ist nicht weit entfernt. Außerdem wurde nicht zuletzt für Stadtteile wie Shimbashi, das für den wirtschaftlichen Aufschwung in Tokyo in den 70er und 80er Jahren steht, in Fukushima Strom produziert.

Im dritten Stock des Geschäftshauses wird dem Publikum ein Radiogerät ausgehändigt und ein Set Postkarten, auf denen beschrieben ist, wie die zwölf Stationen des Theaterparcours in Shimbashi zu finden sind und auf ...

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Theater heute März 2013
Rubrik: Ausland: Japan, Seite 36
von Dagmar Walser

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