Die schwarze Bestie
Es beginnt mit einem Ende. Die letzten Töne einer festlichen Musik sind zu hören. Ein Tusch. Dann Applaus. Zwei Hände, Füße, dann der dazugehörige Mann schieben sich durch den Vorhang am hinteren Bühnenende. Nach und nach folgen ihm seine Mitspieler, dann stehen sie alle vor uns: drei Frauen, drei Männer. Gekleidet in Alltagsklamotten. Ein gefrorenes Lächeln auf den Gesichtern. Langsam, wie durch eine unsichtbare Hand gebremst, treten sie nach vorne, lassen uns ganz allmählich begreifen, dass sie nichts anderes tun als alle anderen Schauspieler am Ende ihrer abendlichen Arbeit.
Sie verbeugen und bedanken sich. Vor uns steht das Ensemble einer anderen Vorstellung, stehen Schauspieler, die ihre heutige Arbeit hinter sich haben und nun, vor uns, kommentieren, was sie tun: die beendete Vorstellung, ihre Rollen darin, ihre Arbeitsbedingungen, das Leben in Hotels, immer umgeben von den Kollegen, ihr Spiel, ihre Gagen, ihre Subventionen und uns.
60 Minuten lang lässt die in Amsterdam und Paris produzierende, in Zagreb geborene Regisseurin Ivana Müller sechs Performer dieses Spiel veranstalten: Eine minima–listische Performance, die die Regeln ihrer Produktion ausstellt. Doch so einfach ...
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Theater heute März 2013
Rubrik: Theorie, Seite 30
von Nikolaus Müller-Schöll
Aachen, Grenzlandtheater
12. Shaffer, Komödie im Dunkeln
R. Harald Weiler
Aachen, Theater
14. Maslowska, Zwei arme, polnisch sprechende Rumänen
R. Tanja Krone
15. Palmetshofer, wohnen. unter glas
R. Marion Schneider-Bast
Aalen, Theater der Stadt
2. Schönherr, Der Weibsteufel
R. Nikolaos Boitsos
Anklam, Vorpommersche Landesbühne
16. Long, Shakespeares sämtliche Werke ......
Die Putzfrau mal schnell ein Ciabatta für die Mittagspause kaufen schicken und sich dann nicht mal für diesen Extra-Dienst bedanken – im Gegensatz zu seinem schlecht gelaunten Kompagnon in der auf In-Vitro-Fertilisation spezialisierten Privatklinik würde Sebastian so etwas niemals tun. Der geschiedene Arzt behandelt seine bulgarische Reinigungskraft Jana mit...
Die Theaterkarriere des Peter Handke begann mit einem Coup. Gleich das Debütstück des 23-jährigen Autors, «Publikumsbeschimpfung», schrieb Theatergeschichte. Als es im Juni 1966 im Theater am Turm uraufgeführt wurde, war Handke noch ziemlich unbekannt; sein erster Roman («Die Hornissen») war noch gar nicht erschienen. Kurz vor der Premiere hatte er auf einer Tagung...