Über Buhmann gespielt

In den Münchner Kammerspielen trifft sich «The Assembly/Die Versammmlung» zu vergifteten Themenfeldern, im Residenztheater umkreist Beniamin M. Bukowski einen Selbstmord am «Marienplatz»

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Wer sich in seinem Weltbild eingerichtet hat – und wer hätte das in gewisser Weise nicht –, sucht nicht unbedingt oft Gelegenheit, mit Verfechtern anderer Entwürfe darüber zu diskutieren. Dabei bleibt argumentatives Sparring mit Andersgesinnten – es muss gar nicht bis zur Extremdisziplin «mit Rechten reden» gehen – wichtig, um den eigenen Blick zu schärfen, vielleicht sogar zu erweitern.

Die kanadische Dokumentartheatergruppe Porte Parole aus Montreal hat dazu 2017 mit «The Assembly» ein Performanceformat auf der Basis einer inszenierten Gesprächsrunde erfunden, das bereits in verschiedenen Städten umgesetzt und nun von den Münchner Kammerspielen als «wirklichkeitsnahes Schauspiel» in der Regie von Chris Abraham zunächst analog produziert und dann in eine Hybridform aus aufgezeichnetem Video und Live-Sequenzen digitalisiert wurde.

Wortführer sind vier aufgrund ihrer unterschiedlichen Lebenshintergründe und -anschauungen ausgewählte Münchner*innen, die im Sommer 2020 von den Schauspielerinnen Annette Paulmann und Wiebke Puls zu einem Essen mit moderiertem Gedankenaustausch eingeladen wurden. Das Transkript der Konversation bildet die Grundlage des Reenactments, das in der ...

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Theater heute Februar 2021
Rubrik: Aufführungen, Seite 44
von Silvia Stammen

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