TO BLEND IN/INTO STH (NACHRUF)

Die Coolness der Identitären Bewegung – über die Postergirls des rechten Denkens, eine Jugend in Gelsenkirchen und mit wem man vor ein paar Jahren vielleicht gemeinsam am Tresen gestanden hat. Ein Essay von Enis Maci

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Und noch eine Homestory bei Kubitschek, Höcke schreit Schande, Weidel erklärt, wie Jagd geht, Identitäre stürmen dies, filmen das, Gauland geht baden, Spahn schilt Nacktheitsverweigerer, Seehofer schmeißt die Märklin-Bahn an, Flüchtlinge, Schande, Blut, Boden, Özil, Boateng, Steuervermeidung, Homoehe, Abtreibung, Fundis, Grenzen, Heimat. Die mediale Auseinandersetzung mit den Akteurinnen der sogenannten Neuen Rechten, die eigentlich eine Neue Neue Rechte ist, steht in keinem Verhältnis zur Zahl ihrer Unterstützer. Noch nicht.

Die Mitte, die ja kein Ort ist, sondern eine verhältnismäßige Distanz zu den sogenannten Rändern bezeichnet, verschiebt sich längst.

***

Die radikale Rechte wittert im jetzigen weltgeschichtlichen Moment ein revolutionäres Fenster, in dem die herrschende Ordnung tatsächlich umgeworfen werden kann. Dieser Glaube an die tatsächliche Umsetzbarkeit der eigenen Idee unterscheidet sie von den linken Bewegungen in Mitteleuropa und Nordamerika, oder anders: Ihn hat sie gemein mit den linken Bewegungen des Südens, von Podemos bis zu den Zapatisten, und jeder weiß, der Süden ist eine Fläche, die unter Innsbruck beginnt.

Sie hat kein Interesse daran, gewisse Vokabeln ...

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Theater heute Oktober 2018
Rubrik: Gegen Rechts, Seite 42
von Enis Maci

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