Reise nach Teheran
Ob noch jemand die Frau kennt, die «Farah Diba» war, die Kaiserin an der Seite von Mohammad Reza Schah Pahlavi, jenem «gottgleichen» Potentaten im Iran, den 1979 die Religionsführer um den aus dem französischen Exil zurückkehrenden Ayatollah Ruhollah Khomeini gestürzt haben? Farah Pahlavi, die Witwe des im Jahr nach der iranischen Revolution in Kairo gestorbenen Ex-Kaisers, lebt noch – und kommt vor im Roman von Nava Ebrahimi.
Die Journalistin und Schriftstellerin kam im Jahr vor dem Umsturz in Teheran zur Welt und erzählt im Roman unter dem Titel «Sechzehn Wörter» anhand genauso vieler Begriffe aus dem Persischen die Geschichte von gleich mehreren Wegen der Migration. Anlass dafür ist eine Art später Heimkehr.
Denn Oma ist gestorben – «Maman-Bozorg»; und das ist eines der «Sechzehn Wörter», an denen sich auch die Bühnenfassung von Dariusch Yazdkhasti für das Staatstheater in Kassel entlang bewegt. In sechzehn Szenen, einer pro Wort, von «Kos» (das Slang-Wort für die weibliche Vagina) über den Granatapfel «Anar» bis zu «Dorugh», was «Lüge», und «Azadi», was «Freiheit» bedeutet, gelingt Regie-Team und Ensemble ein sehr dichtes Panorama sowohl der iranischdeutschen Geschichte als ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Theater heute August-September 2025
Rubrik: Chronik, Seite 58
von Michael Laages
«Leichte Sprache» soll in geschriebenen Texten zu besserer Verständlichkeit führen, Inklusion, Teilhabe, Barrierefreiheit fördern. Sie hat unterschiedlichste Kommunikationsbereiche erreicht – von der Behörde über Donald-Duck-Comics bis hin zu Nachrichtenseiten. Auch manche Theater etwa in Programmheften oder auf ihrer Website, wenn dort der Inhalt einer...
Unsere Hoffnung gründet sich auf das Sportpublikum», bekennt Bertolt Brecht 1926 in seiner Schrift «Über den Untergang des alten Theaters». «Unser Auge schielt, verbergen wir es nicht, nach diesen ungeheuren Zementtöpfen, gefüllt mit 15.000 Menschen aller Klassen und Gesichtsschnitte, dem klügsten und fairsten Publikum der Welt.»
Vielleicht hatten die Kurator:innen...
Das Patriarchat cancelt seit Jahrtausenden die Rechte von Frauen, Minderheiten, vulnerablen Gruppen, der Queercommunity, Tieren und der Natur. Das muss es auch, denn nur so kann das Patriarchat am Leben bleiben. Bell Hooks beschreibt das Patriarchat nicht als einen einzelnen Mann, sondern als «ein politisch-so -ziales System, das darauf besteht, dass Männer von...