Mehr Fragen als Antworten

Meron Mendel und Saba-Nur Cheema luden zum Kongress «Reflexe und Reflexionen» ins Haus der Berliner Festspiele. Ein Essay über Wortgefechte und einen Ausweg daraus

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­­­Die Berliner Festspiele luden vom 13. bis 16. Juni zu den Thementagen «Reflexe & Reflexionen. Der 7. Oktober, der Gaza-Krieg und die Debatte in Deutschland» ein. Wie vergiftet die Debatte ist, zeigte sich am langen Katalog der «Richtlinien für freie Meinungsäußerung und respektvollen Austausch», den die Festspiele sich schon vorab zu veröffentlichen bemüßigt sahen. Das Überschreiten von bestimmten Grenzen des respektvollen Diskurses könne zum Ausschluss von der Veranstaltung führen.

Konkret seien damit gemeint: «Drohungen, Schmähungen, Shaming, verbale Gewalt oder gewalttätige Handlungen, Aufruf zu oder Anstiftung zur Gewalt, Legitimierung oder Verharmlosung von Terrorakten, der Verletzung und Tötung von Zivilist:innen sowie die Unterstützung terroristischer Organisationen, antisemitische, rassistische, islamfeindliche oder ander -weitig menschenverachtende Äußerungen oder Symbole.» Auch baten die Veranstalter darum, keine Flaggen und Fahnen mitzubringen. Das Publikum hielt sich daran, Störungen gab es keine.

Kuratiert hatten die Thementage, in denen zwei Filme und ein Theaterstück gezeigt, vor allem aber Diskussionsrunden abgehalten wurden, Meron Mendel und Saba-Nur Cheema. Er ...

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Theater heute Jahrbuch 2024
Rubrik: Streitstoffe, Seite 71
von Ulrich Gutmair

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