Heiße Eisen, schale Gefühle

Yael Ronen & the Company «The Day Before the Last Day» (U), Hauptmann «Einsame Menschen» (Schaubühne am Lehniner Platz)

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«Unsere Generation glaubt einfach nicht mehr, dass wir alle so verschieden sind, weil wir verschiedene Religionen, verschiedene Werte, verschiedene Kulturen und Nationa­litäten haben. Wir wissen, dass wir alle dasselbe wollen (…) und dieselbe Sprache sprechen: Facebook!», verkündet die Deutsch-Iranerin Maryam Zaree am Ende von «The Day Before the Last Day». Na sowas. Und wir dachten immer, die israelisch-arabisch-deutsche Truppe von Yael Ronen sei gerade genau dieser Differenzen wegen so aufregend und spannungs­voll? Aber Zaree hat natürlich recht.

Die dritte Generation, die Yael Ronen im gleichnamigen Erfolgsprojekt noch einmal alle Klischees und Konflikte durchspielen ließ, arbeitet sich – jedenfalls, wenn sie so gut ausgebildet, sozial anerkannt und global mobil ist wie die Schau­spieler der Company – in Wirklichkeit viel mehr an sich selber ab als an kulturellen, nationalen und religiösen Unterschieden.

In «The Day Before the Last Day» lassen Ronen & Company den «Zukunftsforscher» Rotem Keinan den Dritten Weltkrieg als Krieg der Religionen vorhersagen, der sich, wie überraschend, in Israel entzünden wird. Während Keinan seinen Vortrag zu halten versucht, schei­tert Niels Bormann ...

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Theater heute Oktober 2011
Rubrik: Chronik, Seite 49
von Eva Behrendt

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