Halbwegs regendicht
Kay Voges ist seit der Spielzeit 2020/21 Intendant des Wiener Volkstheaters. Dass er seine Intendanz erst ein Jahr später antreten konnte, hatte nur zum Teil mit der Pandemie zu tun: Wegen der Generalsanierung des Hauses hätte er ohnedies erst im Januar 2021 starten können.
Die groß angelegten Renovierungs- und Erneuerungsarbeiten – Kosten: zwischen 27,3 und 29 Millionen Euro, genau abgerechnet wurde noch nicht – waren schon lange geplant gewesen, mussten aber mehrmals verschoben werden; sie begannen schließlich Anfang 2020, noch unter Voges’ Vorgängerin Anna Badora, und waren am Ende desselben Jahres weitgehend abgeschlossen.
Das 1889 errichtete Volkstheater stammt aus der Theaterbautenserienproduktion des Architektenduos Fellner & Helmer, es ist beinahe baugleich mit dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Die letzte Sanierung wurde dem Haus vor 40 Jahren zuteil; es war also höchste Zeit. Äußerlich sieht das Theater jetzt wie neu aus: Alles ist frisch gestrichen und tapeziert, die Fenster sind renoviert, Brandschutztüren wurden montiert. Im Zuschauerraum hat sich für das Publikum wenig geändert; die steil ansteigende Tribüne, die die Sicht im Parkett deutlich verbessert hat, ...
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Theater heute November 2021
Rubrik: Magazin, Seite 66
von Wolfgang Kralicek
Immer wieder liegt derselbe Stolperstein im Weg, Skepsis und Zweifel beunruhigen, verunsichern und hemmen immer wieder neu. «Warum ich?», fragt sich Anja Herden jetzt, wo sie erzählen soll von sich selbst. «Bin wirklich ich gemeint?» Oder geht es wieder um den «Diskurs», zu dem sie nun mal gehört und für dessen Beglaubigung sie womöglich gerade herhalten soll....
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Jenny Barthold Das Thema betrifft ja nicht nur die Ausstattung, sondern alle Bereiche. Persönlich ist Nachhaltigkeit mir schon lange wichtig, aber beruflich ist...