Das Schlechtere aus beiden Welten
So klingt ein Hilferuf: «Wir, die Hörspiel-, Theater- und Rundfunk-Autor*innen, wenden uns an die ARD und die Öffentlichkeit, weil wir die Zukunft unseres Kunstschaffens im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bedroht sehen. Der Rundfunk macht derzeit seine größte Medientransformation durch, indem er vom linearen Senden auf Online umstellt. Das ist richtig und zeitgemäß. In diesem Prozess aber drohen sowohl die Repräsentation als auch die Produktion von Kunst und Kultur Schaden zu nehmen – und damit nicht zuletzt die Arbeitsgrundlagen für Autorinnen und Autoren.
»
So weit der erste Absatz eines Offenen Briefs des Verbands der Theaterautor*innen und der Hans-Flesch-Gesellschaft, Forum für akustische Kunst e.V. Dazu muss man wissen, dass gerade Bühnenautor*innen in ihrem meist schwierigen Einkommensmix auf Quer- und Zusatzfinanzierung durch Hörspiel-Aufträge angewiesen sind; viele Theaterstücke gehen auf Hörspiel-Aufträge zurück oder werden auch als Hörspiele produziert, und selbst wenn nicht, bleiben die Hörspiel-Abteilungen der ARD eine wichtige Einnahmesäule der Autor*innen.
Konkret geht es um dreierlei: die neuen Vergütungsregeln für Erstsendungen und Wiederholungen, den Wegfall von ...
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Theater heute August/September 2021
Rubrik: Foyer, Seite 1
von Franz Wille
(D) feierst du alleine?
(E) nein (lacht) ich dachte, hier findet eine Silvesterfeier statt
(D) ja eigenartig, das dachte ich auch (lacht) ich dachte am Strand sind bestimmt schon ein paar Menschen, die angefangen haben zu feiern
(E) ja, ein paar Menschen mit Musik und Getränken, das dachte ich auch
(D) aber es sieht nicht nach einer Feier aus, im Gegenteil (lach...
Erstmal bleibt alles dunkel. Wer nach sieben Monaten Lockdown möglichst ein paar Schauspieler live sehen will, muss sich noch 20 Minuten gedulden. Bühne und Zuschauerraum sind rabenschwarz. Nur Stimmen: Mal mehr von vorne oder hinten, mal von links oder rechts. Verschiedene Sprecher, wiederkehrende und einmalige, bekannte und unbekannte. War das nicht ein Schnipsel...
1.
Hören Sie mir beim Nachreden zu. Ich kann mir nichts erklären, was nicht andre schon erklärt haben. Ich kann kein Verhalten zeigen, aus dem man etwas erkennen könnte. Sie werden nie entscheiden können, was ich ursprünglich geschöpft, erfahren, errungen habe und was abgeschrieben und nachgeredet ist. Ich drehe das Licht an, schlage die Zeitung auf und schreibe...