Bremen: Das war lustig!

Jan Eichberg nach Jonathan Safran Foer «Hier bin ich»

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Cineasten sind entsetzt: Angeblich wirken aufwändige Cinemascope-Filme auf modernen Fernsehern wie billige Seifenopern. Weil die TV-Geräte digital berechnete Bilder zwischen die einzelnen Filmbilder setzen würden, um so einen flüssigeren Bildablauf zu gewährleisten; «Motion Flow», «Tru Motion» oder «Intelligent Frame Creation» heißt das. Wahrscheinlich kann man nur als echter High-End-Freak die Brisanz dieses Themas richtig einschätzen.

Jedenfalls ist es wohl so, dass Bilder auf neuen Fernsehgeräten einen eher flachen Eindruck erzeugen.

Und es fasziniert, mit welcher Kunstfertigkeit Felix Rothenhäusler diese eindimensionalen Bilder für die deutschsprachige Erstauf­führung von Jonathan Safran Foers Roman «Hier bin ich» ins Theater überführt. Angefangen bei Katharina Pia Schütz’ kulissenhaft-detailgetreuer Wohnküchen-Bühne über Elke von Sievers’ immer ein kleines bisschen jenseits des Realismus angelegte Kostüme bis zur narkotisierten Performance des Bremer Ensembles: eine Seifenoper. Was vor dem Hintergrund, dass «Hier bin ich» ursprünglich gar kein Roman war, sondern ein Drehbuch für eine letztendlich nicht realisierte Serie des US-Pay-TV-Senders HBO, eine gewisse Schärfe gewinnt. ...

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Theater heute Februar 2019
Rubrik: Chronik, Seite 48
von Falk Schreiber

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