Auferstanden aus Klimbim
Man meint, diese Neumanns schon mal gesehen zu haben. Es war in den 1970er Jahren, als die Familie Klimbim unterwegs war, die deutsche Urmutter aller seriellen Sitcoms. Am frischesten ist die Erinnerung an die Tochter der Chaosfamilie: Ingrid Steeger, die heute von Hartz IV leben soll und zu Protokoll gibt, die Männer hätten sie wie eine Weihnachtsgans ausgenommen. «Klimbim» markiert eine Zeit, in der das Fernsehen schon mal anarchisch böse sein wollte. Heute findet man solche Anwandlungen bei jüngeren Theaterautoren wie Mario Salazar.
Der 32-jährige Berliner ist gerade dabei, die Bühnen zu entern. «Alles Gold was glänzt» wurde 2011 beim Stückemarkt des Berliner Theatertreffens gelesen. Die Uraufführung gesichert hat sich das Heidelberger Theater, das als Uraufführungsregisseur Milan Peschel an Bord holte.
Der musste sich nun mit dieser Familie Neumann auseinandersetzen, in deren Reihen alles aufeinander knallt, was die kleinste gesellschaftliche Einheit des fröhlichen Raubtierkapitalismus im Innersten so zusammenhält. Papa Neumann hat gerade seinen Job als Straßenbahnfahrer verloren, ist ein etwas weinerlicher Kandidat und puzzelt sich wund; Sohn Robin (Volker Muthmann) liebt ...
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Theater heute Februar 2013
Rubrik: Chronik: Heidelberg, Seite 58
von Jürgen Berger
Wie humorlos. Eine «Machtdemonstration der ganz zynischen Art» sieht die gutbürgerliche «Neue Zürcher Zeitung» in Klaus Wowereits hartnäckigem Festhalten am Berliner Bürgermeisterstuhl, obwohl er doch als Aufsichtsratschef der Berliner Flughafengesellschaft die Verantwortung für milliardenschwere Fehlplanungen trägt. Gar «Schlawinerhaftigkeit, Selbstüberschätzung...
In der selbstreferenziellen Welt der Theaterschaffenden und Theaterkritiker – welche selbst mehr Teil denn kritische Begleiter des Betriebes sind – scheint es mir gelegentlich am Blick von draußen, am Perspektivwechsel zu fehlen. Die wichtigsten Menschen für Theater, so steht es jedenfalls in den schwurbeligen Intendantentexten, seien die Zuschauer, für die ja...
Bora Bora, gleich bei Tahiti, war seine Lieblingsinsel, Bombays Bordellviertel faszinierte ihn – dieser rot-gold-glosende Rausch aus Gerüchen, Lüsten und Farborgien; er tauchte weit hinab in den Prunk der Tiefsee (unter Larven die einzig fühlende Brust) und stiefelte rauf zum Himalaja: «Schon als junger Mann wollte ich den Nanga Parbat sehen – es ist mir gelungen!»
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