Auf dem Boulevard der Dämmerung

Rainald Goetz «Lapidarium»

Theater heute - Logo

Lapidarium» heißt die neueste Trilogie von Rainald Goetz. Nach «Krieg» und «Festung» hat der vielfach ausgezeichnete Ausnahmeautor, gefeiert für seine Weltbeobachtungen der Jetztzeit, erneut drei in Form und Inhalt unterschiedliche Werke unter eine Überschrift gestellt. Die Trilogie vereint die Stücke «Das Reich des Todes. Politische Theorie», «Baracke.

Die elementaren Strukturen der Verwandtschaft» und schließlich, nach Gesellschafts- und Familienstück, das titelgebende «Ichstück», dessen Untertitel Goetz einer Schrift Immanuel Kants entlehnt: «Anthropologie in pragmatischer Hinsicht». Als Motto stellt er seinem Text voran: «liber scriptus proferetur». Zeit und Ort werden angegeben mit «Anfang Mai, Ende November. Im bayrischen Süden.»

Den Begriff «Lapidarium» muss vielleicht manche:r erst einmal nachschlagen: Er bedeutet eine Ansammlung von Steinskulpturen, wie sie zum Beispiel auf Friedhöfen zu finden ist, so auch auf dem historischen Münchner Südfriedhof. Dem Charakter einer Sammlung entsprechend ist das Goetzsche «Lapidarium» eine wilde und wortgewaltige Mischung der Genres – Tagebuch, Drehbuch für ein nie realisiertes, irrwitziges Filmprojekt des genialen Helmut Dietl, ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Theater-heute-Artikel online lesen
  • Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Theater heute Jahrbuch 2025
Rubrik: Neue Stücke, Seite 151
von Almut Wagner

Weitere Beiträge
Ur- und Erstaufführungen 2025

Uraufführungen

A Nora Abdel-Maksoud
Wokey Wokey (Münchner Kammerspiele) 
Duygu Ağal
Paradies-Acker (Düsseldorfer Schauspielhaus)
 Sina Ahlers
Schamparadies (Staatstheater Kassel) 
Sina Ahlers, Zara Ali und Katharina März
Kritter (AT) (Theater Bielefeld)
 Emre Akal
Es sagt, es liebt uns (Nationaltheater Mannheim)
 Ayla Pierot Arendt
nach Susan Sontag: Das Leiden...

Mensch werden

Es passiert selten, dass eine Theaterfigur sich tief einbrennt in die Erinnerung. Dass sie binnen einer Aufführung ganz und gar Mensch zu werden scheint. Ehrlich, unverstellt und durch und durch. Voller Schmerz und voller Scham und ganz ohne Kitsch. Moritz Kienemann ist das gelungen. In seiner Darstellung der, oder besser in seinem Werden zur Figur des Eugen...

Nach der Förderung ist vor der Förderung

Man kann die Frage stellen, ob Zukunftsforschung überhaupt enden kann. Zukunft ist immer, auch morgen wieder. Für uns als künstlerisches Team des ITZ endet nun aber eine siebenjährige Etappe. Das «Institut für theatrale Zukunftsforschung» haben wir 2018 im Tübinger Zimmertheater gegründet. Das Akronym ITZ versteckt sich also sowohl im Programmatischen wie auch in...