Zwei kurze Stücke über die Liebe
Der russische Autor und Theatermacher Iwan Wyrypajew hat bisher unter anderem die poetische Textperformance «Sauerstoff» oder den trockenen Massenmördermonolog «Juli» vorgelegt. Sein Stück «Illusionen» wurde 2011 auf Deutsch in Chemnitz uraufgeführt, die Figuren haben englische Vornamen, und die Form des Stücks ist sichtlich von Erzähltheaterformaten à la Forced Entertainment inspiriert.
Vier Schauspieler – zwei Frauen, zwei Männer – erzählen die Geschichte von zwei befreundeten Ehepaaren: Danny und Sandra, Albert und Margret.
Sie alle sind weit über 80 und müssen am Ende ihres langen Lebens feststellen, dass ihr Liebesglück womöglich eine Illusion war. Das Spiel beginnt damit, dass Danny sich auf dem Sterbebett bei seiner Frau Sandra ausführlich für 52 erfüllte Jahre an ihrer Seite bedankt. Als ein Jahr später dann Sandra im Sterben liegt, beichtet sie Albert, insgeheim immer nur ihn geliebt zu haben. Albert entdeckt seinerseits seine Liebe zu Sandra und erklärt Margret, dass er eigentlich die Falsche geheiratet habe. Worauf Margret ihm eröffnet, jahrzehntelang ein Verhältnis mit Danny gehabt zu haben.
Wäre das alles, könnte man «Illusionen» als eine Art «Reigen» unter Senioren ...
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Theater heute Juni 2013
Rubrik: Chronik, Seite 61
von Wolfgang Kralicek
Aachen, Theater
6. Mansmann, Arm sein
R. Nora Mansmann
7. Foer, Tiere essen (U)
R. Stefan Nolte
Aalen, Theater der Stadt
15. Gombrowicz,
Yvonne, die Burgunderprinzessin
R. Nikolaos Boitsos
22. Hauff, Das Wirtshaus im Spessart
R. Ingmar Otto
29. Vallejo, In der brennenden Finsternis
R. Marguerite Windblut
30. nach Herrndorf, Tschick
R. Anne Vogtmann & Larissa Werner
Altenburg/Ge...
Am Ende schmilzt ein Scheinwerfer ein Loch in die Wabenwand, das Wachs tropft, und grelles Außenlicht dringt ins hermetisch verschlossene, gelbgekachelte Bienenstock-Interieur. Bis dahin konnte man darin eine aufgekratzte Gesellschaft von Neurotikern, Gewaltmenschen und feingeistigen Schmarotzern besichtigen, wie sie an unbestimmten Sehnsüchten, realitätsfremden...
Kleine Produktion, große Wirkung: Wenn's nach dem Echo in den Feuilletons und dem Diskussionsfuror im «nachtkritik»-Forum geht, dann scheint Stefan Ottenis Handke/Han-Adaption die größte Hervorbringung des Karlsruher Schauspiels in bislang eineinhalb Spielzeiten von Peter Spuhlers Intendanz zu sein. Freilich: Wer einen Sloterdijk-Buchtitel («Du musst dein Leben...
