Zukunft ist anderswo

Das Kunstenfestival des Arts Brüssel forscht nach europäischen Identitäten und findet Passivität und Depression – aber auch neue Energien von außerhalb

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Eine Sensation steht gleich am Anfang des Festivals: die erfrischende und fantasievolle neue Arbeit von Marlene Monteiro Freitas. Schon vor zwei Jahren war der von den Kapverden stammenden und in Lissabon lebenden Choreo­grafin und Tänzerin ein erstaunlicher Beitrag zum Kunstenfestival gelungen. Jetzt hat sie sich am Mythos der Bacchen abgearbeitet mit fünf Tänzer*innen (drei Frauen, eine davon sie selber, zwei Herren), fünf Trompetern und drei Musikern.

Mit nichts als Notenständern und ihren Körpern demonstrieren sie die Entstehung des Tanzes und der Musik aus Rausch und Körper, oder umgekehrt: Die Entstehung der Körper und des Tanzes aus der Musik versetzen sie in dionysische und apollinische Zustände, zeichnen in erstaunlichen Bildern Körper-Konventionalisierungen, -Disziplinierungen und -Verausgabungen.

Immer wieder falten sich die Tänzer*innen aus der Ekstase in die absurdesten Verrenkungen mit hochgezogenen Knien oder in mechanische Bewegungen, als wären sie zu Maschinen oder elektrischen Puppen geworden, in enger Verflechtung mit der Musik, die auch ein visueller Teil der Choreografie ist. Dabei gelingen immer neue Artikulationen einer eigenen Körpersprache, oft mit ...

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Theater heute Juli 2017
Rubrik: Kunstenfestival Brüssel, Seite 38
von Stefanie Carp

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