Weg aus der Logik des Schicksals
Das ist der ideale Ausgangspunkt für den amerikanischen Filmemacher Wes Anderson, der Anachronismus und nutzloses Wissen zu einem wichtigen Stilprinzip entwickelt hat. In «The Darjeeling Limited» erzählt er von drei amerikanischen Brüdern, die sich in Indien treffen, um eine Zugreise zu unternehmen. Von Francis Whitman (Owen Wilson) ging die Initiative aus, Jack (Jason Schwartzman) und Peter (Adrien Brody) sind seinem Aufruf gefolgt. Was sie eint, ist ein vages Leiden an der Welt. Sie wissen nicht so recht, was sie mit sich (und einander) anfangen sollen.
Jack hatte sich zuvor lange in einem Luxushotel in Paris verkrochen, Peter hat eine schwangere Frau zurückgelassen, und Francis ist von einem Unfall noch so versehrt, dass er die meiste Zeit mit bandagiertem Gesicht herumläuft.
Der «Darjeeling Limited» ist ein Zug, der in die berühmte gleichnamige indische Gegend fährt, quer über trockenes Land und durch kleine Dörfer, in denen die drei Brüder mit ihrem umfangreichen Gepäck (Louis-Vuitton-Taschen mit eigens entworfenen Safari-Motiven) auffallen wie bunte Hunde. Das Motiv der seltsamen Expedition liegt in der Familiengeschichte: Die Brüder Whitman mussten zu früh erwachsen ...
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