Was Liebe ist

Falk Richter und Anouk van Dijk inszenieren am Hamburger Schauspielhaus ihr KI-Stück «A perfect Sky», Patricia Camille Stövesand das Selbstermächtigungsstück «Macht»

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ChatGPT hat gelernt. Noch vor einem halben Jahr spuckte die Künstliche Intelligenz nur abstrusen Textmüll aus, wenn man sie bat, eine Theaterkritik zu schreiben. Aber wenn man heute eine Kritik zur Premiere «A perfect Sky» am Deutschen Schauspielhaus Hamburg anfragt, bekommt man einen zwar sprachlich holprigen, inhaltlich aber korrekten Artikel geliefert. «‹A Perfect Sky› (…) ist ein eindrucksvolles Theaterstück, das die Schnittstelle zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz thematisiert.

Unter der Regie von Falk Richter und in Zusammenarbeit mit der Choreografin Anouk van Dijk entfaltet sich eine Inszenierung, die sowohl ästhetisch als auch inhaltlich fesselt. Das Stück beleuchtet die Sehnsucht nach Perfektion und die damit verbundene Entfremdung. In einer Welt, in der KI zunehmend menschliche Aufgaben übernimmt, stellt sich die Frage nach der Bedeutung menschlicher Unvollkommenheit.» Und so weiter. Muss noch ein bisschen redigiert werden, klar, ist aber im Grunde rund. Weswegen macht man sich denn noch die Mühe? Und wie lange darf man sich noch die Mühe machen?

«A perfect Sky», die jüngste Richter/van Dijk-Kollaboration (nach den immens erfolgreichen «Nothing hurts» 1999 auf ...

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Theater heute Juni 2025
Rubrik: Aufführungen, Seite 18
von Falk Schreiber

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