Spur der Väter

Olivier Py, der neue Leiter des Festival du Théâtre in Avignon, setzt auf massive Verjüngung der Künstler – und auf historische Bezüge

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Und es hat doch stattgefunden. Zwar mit Einschränkungen: Die Eröffnungs­premieren mussten um einen Tag verschoben werden, an einzelnen Tagen gab es Streiks. Aber das Festival d’Avignon fiel nicht aus wie 2003 oder dieses Jahr kurz zuvor die Festivals von Uzès und Montpellier. Die Folgen wären zu massiv gewesen: ungedeckte Kosten, fehlende Engagements und Folgeverträge – Avignon ist auch ein großer Marktplatz. Vor allem die Truppen im «Off»-Festival sind darauf angewiesen.

Das «Off» war von Streiks tatsächlich we­niger betroffen als das «In».

Aber die Festivalbesucher lebten von der Hand in den Mund. Schwer abzuschätzen, wann es zu Aktionstagen kommen würde, welche Vorstellungen stattfinden, welche nicht. Manche Zuschauer ließen sich abschrecken und reisten nicht an. Es war ruhiger in Avignon als in anderen Jahren, jedenfalls wenn man den Taxifahrern und Ladenbesitzern Glauben schenkt, die für eine solche Schätzung wohl nicht die schlechtesten Gewährsleute sind, aber naturgemäß auch gerne jammern. Die Vorstellungen, die ich selbst querbeet besuchte, waren ausverkauft wie immer. Olivier Py musste am Ende wegen streik-, aber auch wetterbedingter Absagen ein kleines Defizit ...

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Theater heute Oktober 2014
Rubrik: Festivals/Auffführungen, Seite 22
von Andreas Klaeui

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