Schutzraum Gefängnis

Ligna «Die Eingeschlossenen» (U), Kampnagel

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«Die Eingeschlossenen» endet wie schon einige Stücke der Hamburger Gruppe Ligna: mit Zuschauern, die im Halbdunkel auf dem Boden liegen, an die Decke starren und das Geschehene nachhallen lassen. Was während der vergangenen Stunde passiert ist, stellt allerdings eine Neu­erung im Ligna-Kosmos dar.

Verstrickten Ole Frahm, Michael Hüners und Torsten Michaelsen ihr Publikum bislang meist im öffentlichen und halböffentlichen Raum in theatrale Situationen, so dreht sich bei «Die Eingeschlossenen» in der Theaterfabrik Kampnagel alles um den «Raum ohne Fenster»: Alles dreht sich ums Theater.

Für die Ligna-Ästhetik bleibt dieser Rückzug in den Theaterraum nicht folgenlos. Früher ließen sich die Interventionen der Gruppe zweifelsfrei politisch lesen, als Kritik an einem immer mehr Inszenierungscharakter annehmenden Stadtraum etwa. Solch eine Interpretation bietet sich bei «Die Eingeschlossenen» nicht an, auch wenn der Untertitel dunkel von einer «Versuchsanordnung für eine neue Gesellschaft» raunt, auch wenn mit Jean-Paul Sartres «Die Eingeschlossenen von Altona» und Peter Weiss’ «Die Ermittlung» durchaus politische Referenztexte eingesetzt werden. Die aber spielen nur zu ...

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Theater heute Dezember 2013
Rubrik: Chronik Hamburg, Seite 57
von Falk Schreiber

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