Neues aus dem wilden Osten
Neue Nachbarn lernt man kennen, indem man sich von ihnen Geschichten erzählen lässt. Wobei nicht nur der Inhalt, sondern vor allem auch die Art und Weise des Erzählens Aufschluss über die momentane Gemütslage, begründete und unbegründete Ängste und Hoffnungen geben können.
Seit der Heidelberger Stückemarkt vor einigen Jahren, noch unter Intendant Günther Beelitz, damit begonnen hat, neben deutschsprachigen Dramatikern jeweils ein Gastland mit Lesungen und Inszenierungen aktueller Stücke in den Fokus zu rücken, nutzt man dort, auch unter der neuen Leitung von Intendant Peter Spuhler und Schauspieldirektor Axel Preuß, gerne die Gelegenheit, neue Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, wie 2005 Ungarn oder im letzten Jahr Polen, aus theatralischer Perspektive zu erforschen.
Anders als die berühmte, inzwischen von Bonn nach Wiesbaden überführte Theaterbiennale «Neue Stücke aus Europa» mit ihrem babylonischen Sprachengewirr aus meist mehr als zwei Dutzend Nationalitäten, erlaubt der Heidelberger Stückemarkt durch die Konzentration auf jeweils einen Gast tiefere Einblicke in häufig auch gegenläufige simultane Entwicklungen innerhalb einer Region. So präsentiert sich in diesem Jahr das ...
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Theater heute August/September 2007
Rubrik: Ausland Rumänien, Seite 56
von Katharina Keim, Silvia Stammen
Herr Müller könnte einer jener Menschen sein, die zur Arbeit fahren, die Strecke wie die eigene Hosentasche kennen und kaum noch etwas wahrnehmen. Früh am Morgen sitzt er noch etwas zerstört in der Straßenbahn und hat alles schon tausendmal gesehen. Berührt hat ihn nichts. Passiert ist nie was, sieht man davon ab, dass die eine oder andere Fassade der Mannheimer...
Endlich erhält er Amt und Würden: Martin Kusej, der am Burgtheater Wien übergangene Theaterwolf aus Kärnten, wird Intendant am Bayerischen Staatsschauspiel München. Aber nicht schon 2009, wenn Dieter Dorns Vertrag an diesem Haus offiziell ausläuft und in der deutschsprachigen Theaterlandschaft einer der größten Intendantenwechsel seit langem ansteht – vom...
Neulich geriet Armin Petras, den man nicht unbedingt als wortkargen Menschen kennt, auf einem Podium ins Stocken: Der Moderator hatte lässig nachgefragt, wie viele Inszenierungen er in der vergangenen Saison eigentlich herausgebracht habe. Petras dachte lange nach. Dann spekulierte er: «Sechs? Sieben?»
Dürfte in etwa hinkommen: Mehr als siebzig...