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Intendant Olaf Kröck und Chefdramaturg Jan Hein im Gespräch über die Neuausrichtung der Recklinghausener Ruhrfestspiele, den Deutschen Gewerkschaftsbund und die Aufgabe von Kunst

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Andreas Wilink Wie sehr wird sich das Publikum der Ruhrfestspiele die Augen reiben, wenn es am 1. Mai ins Festspielhaus kommt: Haben Sie mit dem Markt-Charakter aufgeräumt, den Ihr Vorgänger Frank Hoffmann dem mit Ständen zugestellten Foyer gab und der wiederum das übervolle Programm-Angebot spiegelte? Ist mehr Übersicht geschaffen? 

Olaf Kröck Am 1. Mai ändert sich wenig, weil dann traditionsgemäß das große Kulturvolksfest gefeiert wird. Das ist eine Institution. Die lassen wir unberührt. Ab dem 3. Mai ändert sich viel.

Wir starten nicht mit Sprechtheater, nicht mit Stars. Der künstlerische Fokus ist anders gesetzt. Wir beginnen mit einer internationalen Arbeit des Tanztheaters, «Beytna» von Omar Rajeh, auch als Geste der Gastfreundschaft, und zuvor im ersten Teil des Abends erstmals mit einer Impulsrede, von Judith Schalansky. Ihr letztes Buch handelt vom Verschwinden der Dinge. Das fanden wir die richtige Setzung. Sie wird uns etwas erzählen können vom Verschwinden – von Dingen, Traditionen, Werten. Damit sind die Ruhrfestspiele besonders konfrontiert, auch nach Ende des Steinkohlebergbaus. 

AW Judith Schalansky soll also nicht zeigen, wo auf dem «Atlas der abge­legenen ...

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Theater heute Mai 2019
Rubrik: Festival, Seite 54
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