Montagsgesellschaften
Angeblich kann im Sommer 2024 wieder viel ausgewählt werden: neue Politik z.B. in Ostdeutschland, Europa und den USA, auch zwischen internationalen Großereignissen im Sport kann gewählt werden. Kaum einer dieser Wahlen wird mit großen Erwartungen oder Hoffnung entgegengesehen, vielmehr sind vor allem Bedenken und Ängste zu vernehmen, selbst die Fußball-EM scheint – gerade in Deutschland – eher Unbehagen auszulösen.
Wie aber soll den globalen und zunehmend finalen Herausforderungen kreativ begegnet werden, wie populistisch verblendete Wähler für Orientierungen auf Gemeinwohl zurückgewonnen – und wie sollen überhaupt gute Lösungen gefunden werden, wenn die Lage wenig Hoffnung weckt?
2017 hat Ersan Mondtag mal formuliert, dass das Hoffen seine Renaissance verdient hat, «wenn man zu hoffen denken lernt und dann eine Haltung einnimmt, mit der man seine Hoffnung auch vertritt». 2024 wird Björk von der Ruhrtriennale mit «Hope is a muscle that allows us to connect» zitiert. Mit diesen Perspektiven kann Heiner Müller und sein dann nur scheinbar düsteres «Hoffnung ist nur ein Mangel an Information» auch so gelesen werden, dass Hoffnung am Beginn eines Prozesses mit dem Ziel von Austausch, ...
MORITZ ERNST LOBECK wurde in Dresden geboren, studierte Musikwissenschaften, Stadtsoziologie und Psychologie in Berlin und arbeitete als Dramaturg und Kurator u.a. in Berlin, Stuttgart und Wien. Aktuell leitet er die Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik, entwickelt in HELLERAU die Plattform HYBRID und mit der Komponistin Brigitta Muntendorf transdigitale Konzert- und Musiktheaterprojekte.
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Theater heute Juni 2024
Rubrik: Kolumne, Seite 71
von Moritz Lobeck
BERLIN, GROPIUS BAU
bis 14.7., Radical Playgrounds: From Competition to Collaboration.
Internationale Künstler:innen verwandeln den Parkplatz neben dem Gropius Bau in radikale Spielräume, auf denen u.a. Florentina Holzinger, Tomás Saraceno und Céline Con-dorelli einen elfwöchigen Kunstparcours unter dem Motto «From Competition to Collaboration» gestalten. Die von...
Ist George Orwells dystopisches Romanmärchen «Farm der Tiere» theatertauglich? Oliver Frljic hat jetzt am Stuttgarter Schauspiel eine eigene Bearbeitung auf die Bühne gebracht – unseren Zeiten angepasst, das Original eingeschmolzen, den Plot verändert. Der Stoff ist und bleibt so oder so aktuell, keine Frage. Es ist überzeitlich plastisch, wie genau Orwell das...
Thomas Unthan – er verantwortet die Ausstattung von «Queerio» – sei als allererstes ein Kompliment gemacht: Für die herrlich surrealen Kostüme, die er sich ausgedacht hat und mit denen er sich um die Ausstattung des nächsten Tim-Burton-Films bewerben sollte. Gruselig bunt und wunderbar überzeichnet. Da klebt Noah Schlechtweg, der über weite Strecken des Abends die...