Nina Raine; Foto: Jack Ladenburg

Messer im Fleisch

Nina Raine: «Konsens»

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Ich hatte mich den ganzen Abend einem Stapel von damals noch unübersetzten britischen Stücken gewidmet und mich im Zuge dessen schon durch zwei oder drei nicht wirklich gute, aber auch nicht wirklich schlechte Werke durchgekämpft. Kurz nach Mitternacht beschloss ich das letzte Stück, «Konsens» von Nina Raine, trotz der fortgeschrittenen Stunde noch in Angriff zu nehmen, in der Erwartung, dass ich es nach den ersten 20 Seiten als nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht würde einordnen können, wie die anderen auch.

Meine Kollegin, die die Stücke beim Verlag angefordert hatte, hatte «Konsens» mit der Notiz «3 Paare, die sich über Sex und Beziehung unterhalten – klingt nach englischem Screwball mit guten Dialogen» versehen.

Das Deckblatt und das Figurenverzeichnis waren verlorengegangen, und so stieg ich direkt ein. In einer leeren Wohnung erscheint der Geist einer Frau, sie sieht sich kurz um, dann löst sie sich auf. Und plötzlich sind wir mitten in einer House­warming-Party, zwei der drei Paare sind auf der Szene, die Stimmung ist gelöst und freundschaftlich. Kitty und Edward haben ein neugeborenes Kind, das sie behutsam herumreichen. Irgendwann fragt Edward seinen ...

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Theater heute Jahrbuch 2017
Rubrik: Neue Stücke der neuen Spielzeit, Seite 176
von Frederik Tidén

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