hop fertig
Die Texte des späten Beckett gelten als spröde und dem Theater schwer zugänglich. Die Prosa ist auf minimale, nicht mehr erzählend verbundene Sinneinheiten reduziert, während die Stücke Drama nur noch als Schwundstufe und selten den absurden Witz erkennen lassen, der «Godot» und «Endspiel» weltweit auf die Bühnen gebracht hat. Rein praktisch kommt dazu, dass man erst mal eine Idee für die Kombination verschiedener kleiner Texte haben muss, um überhaupt ein abendfüllendes Programm anbieten zu können.
Oliver Sturm hat in den Berliner Sophiensælen ein Beckett-Trio inszeniert, für dessen Vorbereitung er auf Erfahrungen in anderen Metiers zurückgreifen konnte. 1994 veröffentlichte er das Buch «Der letzte Satz der letzten Seite ein letztes Mal», in dem er sich auf Becketts Stücke als «Aushöhlen einer Form» konzentriert und dafür das Miniaturdrama «Tritte» als Beispiel für ein «Theater des Bewusstseins» vorstellt. Zum anderen inszenierte Sturm im vergangenen Jahr die beiden Prosatexte «Bing» (1966) und «Losigkeit» (1969) als Hörspielmonologe mit Graham F. Valentine und Traugott Buhre im Vorgriff und als Verschränkung mit seinem Theaterprojekt.
Strenge Geometrie
Unter dem Titel «Residua» ...
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Das Matterhorn hat viele Gesichter. Strahlend weiß vor Postkartenhimmel. Mit rosigem Gipfel, der neugierig aus dem Morgennebel ragt. Grünstichig, sturmumtost und abweisend am späten Nachmittag. Nachts ein kalter Keil in Anthrazit, spitz wie eine Waffe. Thomas Imbach hat zahllose Aufnahmen der Bergikone in seine Filmerzählung «Lenz» geschnitten, immer aus...
So richtig politisch korrekt sieht diese Freitag-Skulptur ja nicht gerade aus. Der aus dem Jugendbuchklassiker «Robinson Crusoe» bekannte Ex-Kannibale, dem der Bühnenbildner Marc Warning auf der Bühne der Münchner Kammerspiele ein raumfüllendes Denkmal setzt, ist dem einsamen Urvieh King Kong wie aus dem Gesicht geschnitten: dieselben traurigen Hängeschultern,...