Glitzern vor der Dunkelheit
Wow, was für Worte. Die Förderung der Freien Szene wächst ab nun an ins Unendliche. Projektanträge können monatlich gestellt werden, die Abrechnung geschieht auf Vertrauensbasis. Und außerdem werden leere Ladenlokale für die Freie Szene geöffnet, während Schulklassen regelmäßig ins Theater gehen, als selbstverständlicher Teil des Bildungskanons. So verkündet es bei der Eröffnung des Impulse Festivals die «Ministerin für Zwischentöne» im lauschigen Parkgelände vor dem Ringlokschuppen.
Verrückte Worte im Bundesland NRW, das in den Wochen zuvor vor allem durch krasse Kürzungsankündigungen auffiel.
Doch am Rednerpult steht leider keine Verantwortliche der Landesregierung, auch die Kulturministerin von NRW ist nicht da, sondern hat eine Vertretung geschickt. Nein, es ist Performancekünstlerin Julia Nitsch -ke, die als «Staatssekretärin für Subversives und Schönes» im virtuellen «Ministerium für utopische Korrekturen» wirkt – und als solche nur verkünden kann, was sich die Szene als größtmögliche Vision vorstellt. «Es wird Zeit, dass wir wieder gemeinsam glitzern, gerade jetzt, wo die Dunkelheit beginnt, sich breit zu machen», beschwört sie noch die Anwesenden, die dann in der harten ...
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Theater heute Oktober 2025
Rubrik: Festivals, Seite 16
von Dorothea Marcus
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