
Dirk Laucke; Foto: Karoline Bofinger
Geradliniges Denken
Kleine Stadt. Parkcenter, Auto, Parkplatz vor einem Lagerhaus, Gartenlaube. Spätsommer. Zwei Frührentner auf der Bank, Kaffee trinkend: Kathrin Wichert, noch, aber unglücklich verheiratet, Jürgen Raser, Hobbyphilosoph, Kapitalismuskritiker und verwitwet.»
Das ist das Setting für «Bambule im Herbst» von Dirk Laucke, der an seiner Chronik über das Leben der sogenannten «kleinen Leute» im vereinigten Deutschland unermüdlich weiterschreibt.
Wie in vielen seiner Theatertexte geht es auch diesmal wieder um den Versuch seiner Protagonisten, den «Verhältnissen», die frei nach Brecht eben «nicht so sind», das eigene kleine Glück abzutrotzen. Und wieder scheint kriminelle Energie vonnöten zu sein, um vom großen Kuchen ein kleines Stück abzubekommen. Weshalb «Bambule im Herbst» dem Genre «Kriminalkomödie» zugeordnet werden könnte – Kriminalkomödie mit glücklichem Ausgang.
Sie beginnt mit einem fatalen Irrtum: Kathrin Wichert hat die alte Fotokamera Leica M3 ihres ungeliebten Gatten gegen eine neue digitale eingetauscht – mit Zuzahlung, versteht sich – und erst im Nachhinein kapiert, dass sie da eine wahrhafte Antiquität weit unter ihrem Wert verscherbelt hat. Betrug, wittert ihr Freund Raser ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Theater heute Jahrbuch 2017
Rubrik: Neue Stücke der neuen Spielzeit, Seite 169
von Beate Seidel
A
Jörg Albrecht
Gewonnene Illusionen (Schauspiel Leipzig)
Renate Ahrens
Schirokko (Theater Schloss Massbach)
Bernhard Aichner
Totenfrau (Tiroler Landestheater Innsbruck)
Thomas Arzt
Die Anschläge von nächster Woche
(Theater Heidelberg)
Anita Augustin und Eike Hannemann
Nekropolis – Die Stadt gehört uns
(Staatstheater Nürnberg)
Fatma Aydemir
Ellbogen (Düsseldorfer...
Man ist ja inzwischen einiges gewöhnt, aber es passiert trotzdem nicht so oft, dass das politische und sozialphilosophische Tafelsilber der Bundesrepublik ganz nebenbei in hohem Bogen vom Tisch fliegt. Und zwar nicht etwa abgeräumt von einem durchgebrannten ethnofaschistischen AfDler oder sonstig rechtsdrehenden Talkshow-Horrorgast, sondern von einem intellektuell...
Zwei schwarz angemalte Toilettenpapierrollen und eine Depafit-Leichtstoffplatte: Dies war die Grundidee zum aufwändigsten Bühnenbild, das je am Residenztheater gebaut worden ist. Es besteht aus einem gewaltigen, vier Tonnen schweren Laufband und einem zweiten, etwa 3,5 Tonnen schweren Laufband auf drei Hubpodien, die vier Meter nach unten reichen. Darauf...