Endlich daheim

40 Jahre nach der Uraufführung holt Milo Rau Elfriede Jelineks «Burgtheater» erstmals ins Burgtheater; im Akademietheater bringt Marie Schleef «Die Vegetarierin» von Han Kang auf die Bühne

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Als Elfriede Jelineks drittes Theaterstück «Burgtheater» im November 1985 auf der Werkstattbühne des Schauspiels Bonn uraufgeführt wurde (Regie Horst Zankl), fasste Brigitte Landes ihre Eindrücke in «Theater heute» folgendermaßen zusammen: «Alles schreit nach dem Burgtheater, und das ist nun einmal nicht in Bonn.» Trotzdem fand das Stück in Österreich damals mehr Resonanz als in Deutschland; im Wiener Magazin «Profil» etwa waren Paula Wessely und Attila Hörbiger auf dem Cover (Titelzeile: «Künstler im Dritten Reich: Die verdrängte Vergangenheit»).

Weil die Aufmerksamkeit, die «Burgtheater» in Österreich bekam, aber auch heftige Angriffe auf die Autorin mit sich brachte, ließ Jelinek das Stück für heimische Bühnen sperren. Jelinek: «Ich sage immer, damals habe ich meinen guten Namen verloren und war abgestempelt für den Rest meines Lebens.»

«Burgtheater» sollte in Österreich wenn, dann nur im Burgtheater selbst gespielt werden, aber das schien ohnedies ausgeschlossen; nicht einmal der 1986 als Burgtheaterdirektor angetretene und sonst so streitlustige Claus Pey -mann traute sich. Es sei kein gutes Stück, lautete die offizielle Begründung. Inoffiziell hatte Peymann angeblich Sorge, das damals schon hochbetagte Paar Hörbiger-Wessely würde den Schock womöglich nicht überleben. Eine erste Ausnahme machte Jelinek 2005, 20 Jahre nach der Uraufführung, für die Gruppe Theater im Bahnhof, deren in Graz (und bei Theater der Welt in Stuttgart) aufgeführte, sehr freie Version von «Burgtheater» allerdings nur noch Spurenelemente des Originaltexts enthielt. Und jetzt, noch einmal 20 Jahre später, war es endlich so weit: Zum Auftakt der diesjährigen Wiener Festwochen und als spektakulärer Abschluss von Stefan Bachmanns erster Spielzeit als Burgtheaterdirektor hatte «Burgtheater» – inszeniert von Festwochen-Intendant Milo Rau – am Burgthea -ter Premiere.

Von, mit, nach Elfriede Jelinek
Im Burg-Spielplan war die Inszenierung bis kurz vor der Premiere mit der Autorenzeile «von und mit Elfriede Jelinek» versehen. Würde die öffentlichkeitsscheue Autorin persönlich an der Inszenierung mitwirken? Schwer vorstellbar. Auf Nachfrage hieß es dazu, Jelinek solle auf der Videoebene Teil der Inszenierung sein. Doch auch davon kam man offenbar wieder ab. Jelinek ist weder in personam noch auf Video präsent, die Autorenzeile lautete schließlich «nach Elfriede Jelinek in einer Fassung von Milo Rau und Ensemble». Das wirkt fast schon überkorrekt, entspricht aber einem Hybrid aus Literaturtheater und Stückentwicklung, in dem nicht nur Jelineks «Burgtheater», sondern auch der historische Hintergrund verhandelt wird, neben der Rolle von Künstler:innen im Dritten Reich auch hinterfragt wird, wie das Theater auf aktuelle rechtsextreme Tendenzen reagieren soll und neben dem Burgtheater auch das Theater an sich thematisiert wird. Das Stück selbst wird, stark gekürzt, in zwei größeren Blöcken zur Aufführung gebracht und nimmt ungefähr ein Drittel der 130 Minuten langen Aufführung ein. Der Rest ist Meta- bzw. Meta-Meta-Theater.

«Burgtheater» handelt von der Wiener Schauspielerdynastie Hörbiger-Wessely. Pro -tagonist:innen sind Paula Wessely (im Stück «Käthe»), ihr Mann Attila Hörbiger («Istvan») und dessen Bruder Paul Hörbiger («Schorsch»), alle Theater- und Filmstars, alle auf Goebbels’ «Gottbegnadeten»-Liste. Der erste Akt ist im Jahr 1941 angesiedelt, als in den Kinos das üble Machwerk «Heimkehr» mit Paula Wessely und Attila Hörbiger lief, mit dem der Überfall auf Polen nachträglich gerechtfertigt werden sollte. Der zweite Akt spielt kurz vor Kriegsende, als die Hörbigers einen kleinwüchsigen Juden (Rol -lenname: «Ein Burgtheaterzwerg») verstecken, um später besser dazustehen.

Obwohl Jelinek damals noch Rollen und Szenenanweisungen schrieb, besteht bereits dieses – ironisch als «Posse mit Gesang» ausgewiesene – Stück weniger aus Handlungen oder Dialogen, sondern hauptsächlich aus Sprache; einer durch und durch künstlichen Sprache, der man ihre Herkunft aus NS-Propaganda oder verkitschten Heimatfilmen gleichwohl noch anhört – «etwas schwieriger zu lesen als Flämisch, wenn auch gewiss etwas leichter als Finnisch», befand Benjamin Henrichs damals in der «Zeit». Zitat: «Oiso: Ich kumme in Wean an, in der olten Stodt der Ernaierung. Mit mein liaben Steirahiatai und die großen Haferlschuach. Ui jegerl, is mei Kofferl schwaa …»

Birgit Minichmayr als Käthe, die ein hellblaues Lodenkostüm mit Eichenlaub-Appli -kationen (Kostüme Cedric Mpaka) trägt, intoniert das Burgtheaterdeutsch mit dem charakteristisch singenden Wessely-Sound («Loßts mich Menschenbildner sein!») und kombiniert das mit der vulgären Verve einer zweitklassigen Operettensoubrette – ein absolut toxischer, zum Brüllen komischer Mix. Caroline Peters als Istvan in einer weißen Husarenuniform behandelt das Kunstwienerisch wie eine Fremdsprache, die sie nicht wirklich beherrscht; auch das ist sehr witzig und entspricht im Übrigen ganz den Vorstellungen der Autorin: «Alles wird genauso gesprochen, wie es geschrieben ist. Es ist sogar wünschenswert, wenn ein deutscher Schauspieler den Text wie einen fremdsprachigen Text lernt und spricht.» Mavie Hörbiger als Schorsch legt es vergleichsweise dezent an, was möglicherweise auch daran liegt, dass das Vorbild für die Rolle ihr Großvater ist.

Faschismus unterm Tisch
Jelinek macht sich lustig darüber, dass Paul Hörbiger sich zum Widerstandskämpfer stilisiert hat. Um das nicht unkommentiert zu lassen, verweist Enkelin Mavie («Warum fragt man mich immer wieder, über meine Familie zu sprechen? Warum tu’ ich mir das an?») in einer Szene darauf, dass ihr Opa zwar für den «Anschluss» getrommelt hatte und unter Goebbels’ Schutz stand, 1945 aber trotzdem wegen Unterstützung einer Widerstandsgruppe zum Tod verurteilt wurde. Fast alle Schauspieler:innen haben hier solche «privaten» Szenen. Caroline Peters etwa berichtet davon, wie sie als 14-Jährige mit ihrem Vater die Bonner Uraufführung sah und erstmals kapierte, was Faschismus bedeutet: «Da war eine weiße Tischdecke, da saß man wie beim Abendmahl. Oben haben die gesessen und geredet. Unten haben sie gedroschen. Ein schönes Bild für den Faschismus: Es war unglaublich brutal, aber es ging trotzdem alles einfach weiter.» In der Szene, die Peters damals so beeindruckt hatte, ist Ferdinand Raimunds Alpenkönig bei Hörbigers zu Besuch; er personifiziert den österreichischen Widerstand – und wird unter dem Esstisch in einer grotesken Gewaltorgie erschlagen und zerstückelt.

Die ungarische Schauspielerin Annamária Láng erzählt von ihrer Zeit bei Árpád Schilling und rezitiert auf Ungarisch ein paar Sätze aus dessen «Möwe», die einst bei den Festwochen gastierte. Ans Burgtheater holte sie Martin Ku -šej, der das Ensemble internationaler und diverser machen wollte. «Aber das erwies sich als Reinfall, ich habe regelmäßig die ungarische Bedienstete gespielt.» Das ist zwar stark übertrieben, aber nicht zuletzt deshalb eine gute Pointe, weil Láng in «Burgtheater» tatsächlich das Dienstmädchen Resi spielt.

Der Israeli Itay Tiran, mit Láng der letzte im Ensemble verbliebene Schauspieler aus dem «Team Ausländer» (Selbstdefinition), rezitiert den großen Shylock-Monolog aus dem «Kaufmann von Venedig» («Hat ein Jude keine Augen?») und erzählt, wie er Sebastian Nübling vergeblich vorschlug, die Rolle mit allen In -signien des Antisemitismus (Locken, Nase etc.) zu versehen. Dann kommt er auf die aktuellen Pro-Israel-Tendenzen der Rechten zu sprechen. «Es ist alles völlig durcheinander geraten: Gerade noch haben sie die Juden ins Gas geschickt – jetzt brauchen sie uns, jetzt umarmen sie uns zu Tode», sagt er. «Manchmal denke ich, dass das den europäischen Rechtsextremen ein finsteres Vergnügen bereitet: all die Kriegsverbrechen, die Israel begeht. (…) Endlich sind wir alle Täter. Das ist vielleicht das Tragischste.»

Der in Zusammengang mit Jelineks Stück nicht unwitzige Umstand, dass deutsche und österreichische Schauspieler heute noch oft Nazis spielen müssen, wenn sie in Hollywood Karriere machen wollen, findet in der Inszenierung in Form eines live gedrehten Schwarzweißfilms seinen Niederschlag, in dem Caro -line Peters (mit Hitler-Intonation) und Tilman Tuppy als NS-Bonzen durch das Burgtheater ziehen und Käthe/Wessely bitten, ihnen den «Haselnussmonolog» (die berühmteste Sequenz aus «Heimkehr») vorzuspielen – was Minichmayr dann auch tut, eher lustlos. Danach begrüßt Peters ihre Parteifreunde aus der «NSFPÖ» im Publikum, und das ganze Ensemble stimmt jenes antisemitische Burschenschafterlied an, das vor ein paar Jahren zum vorübergehenden Rücktritt eines niederösterreichischen FPÖ-Politikers geführt hat, der inzwischen stellvertretender Landeshauptmann ist.

Sprung vom Dach
Raus «Burgtheater»-Inszenierung ist auch eine Theater-Theater-Komödie. In einer Szene spielt Itay Tiran einen Theaterregisseur («Sprachrhythmus ist was für die allergrößten Spießer!»), der mit Mavie Hörbiger (in Ritterrüstung!) einen Grillparzer-Monolog probiert, und ein junges Podcast-Team (Safira Robens, Tilman Tuppy) führt Interviews für ein Making-of-Video. Der Podcast heißt «Theater Theater», die Verdoppelung steht für einen erweiterten Theaterbegriff. «Wir wollen den verstaubten österreichischen Theaterbetrieb dekonstruieren und dekolonialisieren!» Kommentar Minichmayr: «Mega.»

Nach dem Krieg konnte Paula Wes -sely sich mit einer Rolle «reinwaschen». Nur sieben Jahre, nachdem sie in «Heimkehr» zu einem jüdischen Händ -ler mit einem herzlichen Lächeln den Satz «Sie wissen ja, wir kaufen nicht bei Juden» gesagt hatte, spielte sie in «Der Engel mit der Posaune» (1948) eine Wiener Jüdin, die sich ihrer Verhaftung 1938 durch Selbstmord entzieht. Rau lässt diese Szene als Live-Film reenacten, Minichmayr stürzt sich schließlich vom Dach des Burgtheaters in den Tod.

Am Ende der Inszenierung spricht Safira Robens den flammenden Monolog, den sie zwei Tage vorher schon zur Eröffnung der Festwochen auf dem Rathausplatz (vis-à-vis vom Burgtheater) gehalten hat: «Ich glaube, wir werden den Faschismus besiegen – mit unserer Sanftheit, unserem Humor – und mit unserer Liebe!» Das ist Milo Rau pur, so etwas Kitschiges würde Elfriede Jelinek nie im Leben schreiben. Insgesamt aber macht die nicht nur gut recherchierte (Dramaturgie Claus Philipp, Markus Edelmann), sondern auch fulminant gespielte Inszenierung anschaulich, was an diesem 40 Jahre alten Stück der Skandal war und warum es heute noch relevant ist. Caroline Peters fasst es im Stück am Ende so zusammen: «Feinstes Burgtheater eben.»

«Die Vegetarierin» in Zeitlupe
Der koreanischen Autorin Han Kang wurde im vergangenen Oktober der Nobelpreis für Literatur zugesprochen, genau zwanzig Jahre nach Elfriede Jelinek übrigens. Zu dem Zeitpunkt hatte das Burgtheater sich die Rechte für ihr bekanntestes Werk, den Roman «Die Vegetarierin» (2007, deutsch 2016), längst gesichert. Yong-Hye, die Titelheldin, hört nicht nur von einem Tag auf den anderen auf, Fleisch zu essen, sie verbannt auch Eier und Milchprodukte aus dem Kühlschrank. Yong-Hye ist also Veganerin, aber weil es das Wort im Koreanischen nicht gibt, heißt der Roman eben «Die Vegetarierin».

Bei der deutschsprachigen Erstaufführung im Akademietheater führte Marie Schleef Regie, deren Markenzeichen reduziertes Tempo und wenig Text sind. Die Schauspieler:innen bewegen sich darin wie in Zeitlupe und reden nur das Nötigste. Diesmal hat die Regisseurin aus 190 Buchseiten eine Spielfassung von 14 Seiten destilliert. Daran, dass die Aufführung trotzdem zwei Stunden dauert, lässt sich das entschleunigte Tempo ablesen. Tatsächlich. Bewegen. Sich. Die. Figuren. Extrem. Langsam. Über. Die. Bühne. Auch das Sounddesign (Christoph Mateka), eine Geräuschkomposition, die manchmal zu lautem Dröhnen anschwillt, trägt zur Künstlichkeit der Atmosphäre bei. Eine Theaterbühne, das wird an einem Abend wie diesem klarer als sonst, ist ein durch und durch unnatürlicher Ort. Umso konkreter inszeniert Schleef das, was an diesem Ort stattfindet. Und umso deutlicher wird es sichtbar. An der Struktur der Vorlage hat die Regisseurin nichts verändert. Nur der Effekt, dass jeder der drei Teile aus der Perspektive einer anderen Figur erzählt wird, fällt mangels Er -zählerstimmen weg. Im ersten Akt ist die Bühne (Lina Oanh Nguyên) leer, abgesehen von weißen Vorhängen, die den Raum eng machen. Zum Entsetzen ihres Ehemanns (Ernest Allan Hausmann) räumt Yong-Hye das eingefrorene Fleisch aus der Tiefkühltruhe, zuerst Gefrierbeutel mit Fleischteilen, dann ganze Tiere – und wenn nicht alles täuscht, ist auch eine menschliche Leiche unter der Tiefkühlkost. Bei einem Abendessen mit seinem Chef trägt sie nur Unterwäsche («Mir war heiß»), bei einem Familientreffen kommt es zum Eklat: Ihr Vater (Hans Dieter Knebel) will ihr gewaltsam Fleisch in den Mund stopfen, sie bedroht ihn mit einem Messer und verletzt sich anschließend selbst.

Schwester Baum
Im zweiten Akt gerät Yong-Hye in den Fokus ihres Schwagers (Philipp Hauß), einem Videokünstler. Die Bühne ist ein Galerieraum, und Yong-Hye, die jetzt gar nichts mehr anhat, wandelt ganz nackt und sehr langsam zwischen kleinen Monitoren umher, auf denen seine Videos laufen. Im neuen Video spielen Yong-Hye und ein Kollege des Künstlers (Jonas Hackmann) mit; der verklemmt-geile Schwager bemalt ihre Körper mit Pflanzen und will die beiden überreden, vor der Kamera Sex zu haben («Könntet ihr es vielleicht richtig tun?»). Sie hätte nichts dagegen – die floralen Motive haben sie erregt –, aber der Kollege steigt aus. Der Schwager springt ein, seine Frau In-Hye (Ale -xandra Henkel) überrascht die beiden und lässt sie in die Psychiatrie einweisen.

Dass auch heikle Momente wie diese verkorksten, an Nötigung zumindest grenzenden Sexszenen nicht zur Peinlichkeit werden, spricht für die formstrenge Inszenierung, die ihr Gelingen zu guten Teilen ihrer sou -veränen Hauptdarstellerin verdankt. Die Koreadeutsche Kotti Yun geht weitgehend ungerührt durch das Stück; was auf den ersten Blick wie Naivität aussieht, ist pure Konsequenz. Dass dieser Frau grundsätzlich nichts peinlich ist, macht sie unverwundbar.

Im letzten Akt besucht In-Hye die Schwester in der Klinik. Die Bühne ist jetzt grün eingefärbt, im Hintergrund sind auf einer Videowall üppige Wälder und sprudelnde Bäche zu sehen. Yong-Hye verweigert inzwischen vollkommen die Nahrungsaufnahme, sie versteht sich jetzt nämlich als Baum. «Ich bin kein Tier mehr», sagt sie. «Ich brauche nur Sonne.» Als die Schwester einwendet, sie werde sterben, wenn sie nichts isst, erwidert sie lakonisch: «Ist es denn verboten zu sterben?»

NÄCHSTE VORSTELLUNGEN:
Burgtheater
, Burgtheater Wien: keine Termine im Juli 
Die Vegetarierin, Burgtheater Wien: keine Termine im Juli www.burgtheater.at


Theater heute Juli 2025
Rubrik: Aufführungen, Seite 6
von Wolfgang Kralicek

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