Ein Schiff wird kommen
Normalerweise werden größere dramatische Figurenansammlungen entweder über diverse Handlungsstränge zusammengehalten oder in Durchgangsräumen organisiert. Gerne müssen Hotelhallen oder Bahnhöfe dafür dienen. Ulrike Syha hat sich jetzt etwas wirklich Neues ausgedacht: einen von Piraten entführten Öltanker, die Panama Star, irgendwo da draußen auf dem blauen Ozean. Und die vier Haupt- und 20 Nebenfiguren sitzen nicht etwa zusammengepfercht in der Kombüse mit einem durchgeladenen Somalier vor der Nase, sondern einigermaßen gemütlich über den Globus verstreut.
Gemeinsam haben sie nur ein gewisses Interesse an dem Schiff, jeder sein eigenes: Was internationale Finanz-, Versicherungs-, PR- oder Sonstwie-Berater eben so an Interessen haben. Gehobenes Globalisierungspersonal also, das mit den Dingen und Menschen hauptsächlich über interkontinentale Kommunikationswege verbunden ist, dabei in irgendwelchen Büros und Flughafenlounges oder auf Amrum herumsitzt und mit der eigenen Frau/Geliebten auch in der Badewanne redet wie eine Businessmail.
Egal, ob gerade eine Scheidung abgewickelt wird oder ein One-Night-Lover abhaut, ob plötzlich ein unbekannter Sohn vor der Tür steht oder die Panama ...
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