Dünne Luft da oben

Leon Engler «Hummer & Durst» (U) am Pfalztheater Kaiserslautern

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Der Mount Everest, benannt nach einem britischen Geodäten und Offizier, der dereinst die Vermessung des Subkontinents Indien leitete, ist der höchste unter den vierzehn Achttausendern. Dass er zunächst nur Peak XV hieß, erfährt man zu Beginn des Theatertextes, der kurz darauf auch preisgibt, dass die Ehre der Namenspatenschaft eigentlich einem «blitzgescheiten bengalischen Mathematiker und leitendem Rechner der Vermessungsaktion» zugestanden hätte. Radhanath Sikdars Messung im Jahr 1852 habe aus dem Peak XV den höchsten aller Berge gemacht.

Doch sein Bildnis habe es lediglich auf «eine Sonderedition der 5-Rupien-Briefmarke» der indischen Post geschafft.

Wir sind noch im Prolog von «Hummer & Durst», mit dem das Pfalztheater Kaiserslautern die aktuelle Saison eröffnete. Mit der Uraufführung stellte sich indirekt auch Stephan Beer vor, der seit der Amtsübernahme des neuen Intendanten Johannes Beckmann die Schauspiel -abteilung des Pfalztheaters leitet. Die Regie der Eröffnungsinszenierung überließ er Franziska Stuhr, und sie geht das Ganze eher defensiv an, nämlich nicht so, wie es angekündigt wird: als «gierige Groteske» (Engler) oder als «irrwitzige Groteske über unsere ...

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Theater heute März 2024
Rubrik: Chronik, Seite 58
von Jürgen Berger

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