
Foto: Max Zerrahn
Der unheimliche Kern des Ganzen
Eva Behrendt Herzlichen Glückwunsch, Ihr erstes Theaterstück «Vereinte Nationen» ist gleich zu den Mülheimer Stücken eingeladen geworden!
Clemens Setz Danke, das freut mich sehr. Das hätte ich gar nicht erwartet, mein Stück ist ja, von den benutzten Technologien mal abgesehen, eher zeitlos.
EB Wirklich? «Vereinte Nationen» erzählt davon, wie ein Vater sich und seine Tochter in Situationen filmt, in denen er sie maßregelt, und mit diesen Filmen erfolgreich Geschäfte macht.
Er und seine Frau schwanken zwischen moralischen Bedenken und der Gier, noch mehr Geld zu verdienen. Da werden doch sehr aktuelle Themen – Digitalisierung, Internetkultur – verhandelt und obendrein auch noch eine Theaterdebatte gestreift, nämlich die Frage nach Authentizität und Inszenierung. Wie inszeniert, wie «natural» sollen die Reaktionen ihrer Tochter sein, fragen sich z.B. die Eltern immer wieder. War Ihnen diese Parallele bewusst?
Setz Man kann Schauspiel als Kunst betreiben, die auf Erfahrung beruht – oder auf Imagination. Kennen Sie die Anekdote über Dustin Hoffman, der in Vorbereitung seiner Rolle als «Marathon Man» wirklich Marathon gelaufen ist und irgendwann kollabierte? Laurence Olivier soll ihn da, ...
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Theater heute April 2017
Rubrik: Das Stück, Seite 40
von Eva Behrendt
Es gibt sie noch, selbst in unserer überinformierten und ausdiskutierten Welt, Themen, die jeden einzelnen betreffen und über die doch beharrlich geschwiegen wird. Und wenn sich jemand daran macht, mit behutsamer Neugier nachzufragen, wie die deutsch-amerikanische Theatermacherin Karen Breece in ihrer jüngsten Theaterproduktion «don’t forget to die», dann liegt in...
Aachen, Grenzlandtheater
24. Zeller, Eine Stunde Ruhe
R. Werner Tritzschler
Aachen, Theater
8. Tschechow, Der Kirschgarten
R. Elina Finkel
Altenburg/Gera, TPT
23. Williams, Endstation Sehnsucht
R. Akillas Karazissis (Altenburg)
Annaberg, Eduard-von-Winterstein-Theater
2. nach Pollack, Wie im Himmel
R. Tamara Korber
Augsburg, Sensemble Theater
29. Lausund, Bin nebenan
R. Jörg...
Es scheint, dass in Europa zur Zeit die Furcht vor der gegnerischen Provokation größer ist als der Drang zum Streitgespräch. Die Folge davon ist meistens ein freundliches Lächeln des Gegners. Deswegen: Nach der von vielen deutschsprachigen Theaterkünstlerinnen und -künstlern geforderten Absage des Podiumgesprächs «Die neue Avantgarde» im Züricher Theaterhaus...