Der Künstler und sein Apparat
Es war Walter Filz, Preisträger des 50. Hörspielpreises der Kriegsblinden, der 2001 in seiner Dankesrede den Vorstellungen seiner Vorgänger, was denn das Radio sei, nachging. Das Ergebnis war erschütternd. «Eine mechanische Apparatur» sei es, durch das man «eines Tages die Fähigkeit der Wahrnehmung differenzierter Töne» verlieren könnte (Heinz Oskar Wuttig, 1954).
Benno Meyer-Wehlack hatte 1958 zwar schon begriffen, dass das Radio nicht mechanisch funktioniert, aber wie das mit den «Wellen oder Strahlen oder was das für ein fantastisches Zeug ist, das die Töne einfach durch die Luft trägt» so genau funktioniert, war ihm auch nicht klar. Natürlich muss man nicht detailliert wissen, wie die Radioübertragung über amplituden- oder frequenzmodulierte Wellen (AM/FM) funktioniert. Aber zu wissen, warum bestimmte (Privat-)Radiosender immer so druckvoll rüberkommen und warum der Ton der Fernsehwerbung immer so viel lauter erscheint als der Film, den sie unterbricht – nämlich weil bestimmte Kompressionsverfahren eingesetzt werden –, kann zumindest nicht schaden.
Die Geschichte des Radios ist eine Geschichte von Missverständnissen und eine von vorsätzlicher Ignoranz – zumindest auf Seiten ...
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Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Talente, schon die Anfrage brachte mich in Verlegenheit. Was es denn bedeute, in diesem Land talentiert zu sein, ja, dachte ich, sehr interessantes Thema, aber wenn die mich für talentiert halten, dann muss ich mich, wenn ich zusage, ja auch selber für talentiert halten, öffentlich. Ich finde, so was macht man eigentlich...
Das Märchen «Vom Fischer und seiner Frau» (Einar Schleef nach Philipp Otto Runge) ist ein doppeltes Lehrstück. Erste Lehre: Wie sich die Frau immer mehr wünscht und am Ende alles wieder verliert. Also: Maßlosigkeit lohnt sich nicht. Zweite Lehre: Wie der Fischer von Anfang an gegen das Wünschen war, aber jedesmal erneut loszieht und die Wünsche überbringt....