Ankommen, absatteln
Im Südwesten der USA gibt es kleine Städtchen aus der Zeit des Goldrausches, die heute noch vom Geist des «Ankommen, Absatteln, Claim abstecken» inspiriert sind. Wer hier in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Geschäft machen wollte, musste rechtzeitig da sein, ansonsten war das Geschäft schon wieder ganz woanders, und es erging ihm wie Rob, Micha und Katy. Die drei kommen aus Good Old Germany, sind mit einem VW-Bus unterwegs und wollen Theater nach europäischem Strickmuster importieren.
Micha ist grundlos euphorisch, Rob eher zurückhaltend, während Katy erst mal nur Durst hat und sich wie eine harte Frau auf einem der ersten Trecks Richtung Westen unter zähen Siedlern fühlt. Bei Ike scheinen sie an der richtigen Adresse zu sein. Vom aktuellen deutschen Regietheater hat der zwar keine Ahnung, dafür aber eine Tochter, eine Halle und eine Idee, was hier funktionieren könnte: ein Laden mit Hardcore-Videos zum Beispiel.
«Start Up» hat der derzeit exportkräftigste deutsche Theaterautor für das German Theatre Abroad geschrieben, das GTA tourt damit quer durch die USA (s. TH 11/07). Zwei Tage nach der New Yorker Uraufführung Mitte Oktober gab es in Mannheim die deutsche ...
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