Stefan Haufe
Die spartenübergreifende Arbeit am Theater ist mal wieder in aller Munde:
1. Weil erfolgreiche Kollegen nach langen Jahren ihre Verträge aufkündigen, da ein neuer Intendant Einsätze des Ballettensembles in Musical und Operette verlangt, oder 2. Weil immer noch manche Intendanten argumentieren, der Tanz würde die Operette zu seiner Rechtfertigung brauchen.
Letzteres ist natürlich Unfug. Dummerweise wird aber umgekehrt ein Schuh daraus. Die Operette findet ihre Rechtfertigung nur durch den Tanz.
Die Abonnenten rennen nämlich den Theaterleitungen die Türen ein, weil sie das Ballett in ihrer ansonsten langweiligen Operette vermissen. Das ist ja das Dilemma. Wegen 2. wollen die Intendanten wieder 1.
Weil die Zuschauerbilanzen stimmen müssen. Und das ist die Rechtfertigung, um die es geht. Die des Theaters gegenüber der öffentlichen Hand. Denn je kleiner die Kommune, umso notwendiger sind Operette und Musical im Spielplan, um die Zuschauerränge (und die Kasse) zu füllen. Im ständigen Kampf um Akzeptanz und Autonomie unserer Sparte entsteht daraus aber eine Glaubensfrage: Wie viel Musiktheatereinsätze verträgt ein Ballettensemble?
Und so richtig diese Diskussion an einigen Orten ist, so ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
«Jeder Fotograf macht Portraits und jeder Maler. Nur auf der Bühne gibt es sie nicht. Warum?», fragt Michael Laub, dessen unnachahmlich sanft kratzende Stimme klingt, als dulde sie keinen Widerspruch des selbst gestellten Rätsels: «Die einzige Antwort, die ich bisher gefunden habe: Man kann ein Portrait nicht proben. Man kann es nur herstellen.»
Natürlich gibt es...
Die bedeutende indische Choreografin Chandralekha starb in den letzten Tagen des Jahrs 2006. Aber ihr Werk überlebt, was nicht ganz selbstverständlich ist angesichts der zwiespältigen Reaktionen in Indien, mit denen die Choreografin zeitlebens zu kämpfen hatte. Ihre in Madras ansässige Chandralekha Dance Group bringt jetzt erstmals das letzte Stück der Choreografin...
Die Videoperformance Apa (Mutter der Mutter der Mutter) ist ein schamanistisches Ritual, eine Anrufung der großen Mutter oder Ur-Frau. Die Performance, aufgeführt von einer Gruppe weiblicher Schamanen in den verschneiten Bergen von Almaty, Kasachstan, basiert auf drei Grundsymbolen: Schnee, Körper und Berge. Die nackten Körper stecken in Schneeröcken. Der Schnee...