Newcomer: Alexander Trusch
als Newcomer vorzustellen, wird zumindest den regelmäßigen Besucher beim Hamburg Ballett befremden. Denn irgendwie ist der Sunnyboy mit der frech blitzenden Zahnlücke doch immer schon da gewesen. Umso erstaunlicher allerdings, wie er nach wie vor mit jedem Auftritt das Publikum aufs Neue begeistert. Im Dezember 2013 beispielsweise, als es selbst seinem Chef John Neumeier den Atem verschlug, und er den Tänzer nach der Premiere von «Weihnachtsoratorium» spontan zum Ersten Solisten kürte.
Nun ist Trusch im Balletthimmel angekommen, tanzt den Herzog Albert in «Giselle», die romantische Prinzenrolle schlechthin, und steht selbst an der Seite von Starballerina Alina Cojocaru mit beiden Beinen fest auf dem Boden. «Alle fangen jung an. Aber das Niveau muss steigen, die Entwicklung dem Alter entsprechend weitergehen. Man darf nie stoppen», bemerkte der heute 25-jährige Ukrainer zu Beginn seiner Karriere.
Er ist ein versierter Techniker und spielt bei allem Ehrgeiz mit einer charmanten Leichtigkeit, die sagen will: Das Leben verspricht weit mehr als die hohe Schule des Balletts. In seiner Heimat war es der Volkstanz, der ihn inspirierte: «Hundert Leute waren wir auf der Bühne. Man spürte die ...
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Tanz März 2015
Rubrik: Menschen, Seite 32
von Irmela Kästner
Sie war «Die Scheinwerferin» (2011), sie sorgte für «Absolute Helligkeit» (2012). Sie hat einst mit Morgan Nardi die Tanzszene erobert. Heute tut sie das mit Thomas Lehmen. Wer ihre Performances erlebt, ahnt, dass die Tanzbühne selber träumen kann, dass auch das Theater ein Unbewusstes besitzt, dass die kahlen Orte, die sonst Tänzer mit Körpern und mit Sinn...
Der zierliche grauhaarige Mann parliert englisch, französisch, italienisch sowieso. Sein polyglottes Auftreten verdankt sich gewiss auch dem Umstand, dass er auf seinem die Hundertermarke ansteuernden Lebensweg eine Menge Filmsets gekreuzt hat. Er besorgte den tänzerischen Feinschliff von Franco Zeffirellis Opernadaptionen, seine Glanzleistung aber lieferte er mit...
hat den Muskelbau eines 25-jährigen Mannes. Dabei ist sie 70 Jahre alt und eine Furie auf der Bühne von Olivier Dubois. Der französische Choreograf pfercht die einstige Schülerin von Maurice Béjart in eine tief dunkle Kiste. Sie, die Mudra Afrique und später ihre eigene Schule gründete, die École des Sables südlich von Dakar an der senegalesischen Küste, genießt...