nach dem attentat: sergej filin
Das Bolshoi ist eine Miniaturkopie Russlands, sein weltberühmtes Ballett prägt das Kulturgesicht der Nation. Seit Mitte Januar hat dieses Theater, hat das ganze Land in den weltweiten Schlagzeilen ein Gesicht: Sergej Filin. Der Ballettchef, der vor seiner eigenen Haustür Opfer eines Säure-Anschlags wurde, ist plötzlich zum Symbol geworden: Symbol für die Kriminalität, für die verheerenden Auswirkungen von Gewalt und Korruption, die das Land und – eben auch – das Bolshoi erschüttern. Den Attentäter erwartet eine maximal achtjährige Gefängnisstrafe.
Filin bekommt vielleicht lebenslang: Ob seine Augen je wieder gesunden, wird erst nach mehrmonatiger Rehabilitation feststehen.
Der Täter wurde zunächst nicht gefasst, aber die Gründe für sein Verbrechen schienen sofort dingfest gemacht. Alle Klischees über die Verkommenheit der russischen Gesellschaft und die Kulissenkämpfe von Tänzern kamen dabei auf den Tisch. Dabei passiert auch im Bolshoi eine solche Tragödie zum ersten Mal. Und wer meint, insbesondere die Dunkelwirtschaft rund um das Theater für den Überfall verantwortlich machen zu können, stochert im Nebel: Davon haben nur eine Handvoll Leute Ahnung. Ob ein «Verbrechen aus ...
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Tanz März 2013
Rubrik: menschen, Seite 38
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