Hinter den Kulissen
Äußerst peinlich, wenn ein Redakteur noch knapp vor Redaktionsschluss Gerüchten glaubt. Hugo de Greef, Leiter des Kulturzentrums für Musik in Brüssel, Flagey, lebt. Anders als im Editorial behauptet, ist der große Förderer von Anne Teresa De Keersmaeker bei bester Gesundheit und lässt die Verbreiter des Gerüchtes herzlich grüßen. Was die Zerknirschtheit des verantwortlichen Journalisten in keinster Weise mindert.
Mourad Merzouki, der französische HipHop-Choreograf (Cie Käfig), übernimmt die Leitung des Centre chorégraphique national von José Montalvo und Dominique Hervieu in Créteil bei Paris. Seine Ernennung ist die letzte Farce der glücklosen Kulturministerin Christine Albanel. Sie wurde nun von Frédéric Mitterand abgelöst, dem Neffen des früheren Staatspräsidenten François Mitterand. Eigentlich wollte man in Créteil weg vom HipHop-Image der Banlieue und bevorzugte die harmlose Choreografin Blanca Li. Sie wird unter Merzouki nun artiste associée. Ein fauler Kompromiss. Jetzt teilen sich zwei Kompanien das einzige Tanzstudio. Ein richtiges Zentrum für den HipHop, das Merzouki zuvor in Bron bei Lyon auf die Beine stellen wollte, wird es so vorerst wohl nicht geben.
Carla Fracci, ...
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Tanz August/September 2009
Rubrik: Magazin, Seite 70
von Arnd Wesemann, Thomas Hahn, Elisa Guzzo Vaccarino
Ich besuchte die Folkwang-Schule von 1957 bis 1960. Pina studierte im Jahrgang über mir. Der Unterricht bestand zur Hälfte aus Klassik, die wir meistens «en dehors» tanzten. Pina nahm auch an der Meisterklasse für abstrakte Choreografie teil. Was sie als Tänzerin auszeichnete, war das vollkommene Aufgehen im Raum, wie es entsteht, wenn man die Technik von Kurt...
Jeder kennt das: Da bezeichnet sich eine Tänzerin als Tänzerin Schrägstrich Choreografin. Denn tanzt sie ein Solo, das sie selbst erarbeitet hat, ist sie sowohl Autorin wie Interpretin. Liest man also das etwas umständliche «die Tänzerin und Choreografin Yoshiko Waki», ist das weniger dem stolzen Selbstverständnis geschuldet, beides zu können: zu kreieren und...
Tänzer. Ein Metier für Körper, Geist und alle Sinne. Kunst und Handwerk. Unerklärliche Berufung und harte körperliche Arbeit. Wer den «Beruf: Tänzer» ergreift, ist in jedem Fall: ein Überzeugungstäter. Nach einer langen, fordernden, hochspezialisierten Ausbildung muss man den Sprung auf die Bühne erst noch schaffen. Einmal dort, ist mit geregelten Arbeitszeiten so...