Gül
Gül liest aus den Karten. Meist liest sie die Zukunft. Einmal auch die nationalste aller Befriedigungen, den Sieg Italiens bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Seit ihr dieses Kunststück gelungen ist, will es auch der Tanz wissen. Das größte deutsche Tanzfest, Tanz im August in Berlin, unterzog sich vor Publikum einer kniffligen Prozedur. Zuerst wurden die Finanzen schonungslos aufgedeckt. 26095,44 Euro Profit im Jahr 2005 (am diesjährigen Ergebnis wird noch gerechnet), generiert aus einem Budget von 850 000 Euro. Das sind ziemlich gute Karten.
Erste Frage: «Wird es Tanz im August auch in Zukunft geben?» Antwort: «Ja, sehr sicher!» Gül zieht Karten aus ihrem dreifach aufgefächerten Stapel. Dreht sie um, legt sie kreuzweise. Auffällig viele Damen deckt sie auf: «Das ist nicht gut. Interne Querelen. Viel Gossip in der Organisation». Es drohen Veränderungen. «Eine Dame wird eisern regieren», sagt Gül nach einer Weile. Das Leitungsteam des Festivals rutscht unruhig auf den Stühlen. Die Videokamera über ihrem Tisch bestätigt die Karten: «Eine Dame wird viel Einfluss haben». Tage später veröffentlicht eine Dame, die Tanzkritikerin der FAZ, Wiebke Hüster, nicht etwa eine Kritik, sondern ...
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