Erste Schritte - Juniorkompanien

Juniorkompanien sind eine perfekte Möglichkeit, erste Erfahrungen nah an berühmten Choreografen zu machen. Als Talentschmiede und Karrieresprungbrett bieten sie jungen Profis die Chance, gesehen zu werden. Ein guter Anfang – trotz niedriger Gagen und anstrengender Gastspielreisen.

Tanz - Logo

Jirí Kylián hatte sie zuerst, Maurice Béjart erfreute sich an ihr, Heinz Spoerli und Nacho Duato leisten sie sich schon lange, und John Neumeier träumt von ihr: der Juniorkompanie. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine großzügige Geste, dem Nachwuchs eine Chance zu geben, ist aber auch ein Geschäft. Immer mehr Ensembles, die viel unterwegs sind, legen sich ein zweites, jüngeres Gesicht zu. Ob Hubbard Street Dance Chicago, American Ballet Theatre oder Introdans Arnheim – der Trend zum Zweitensemble verjüngt auch das eigene Image.



Die Geschichte der Juniorkompanien ist noch recht jung. 1978 gründete Jirí Kylián, damals künstlerischer Leiter des Nederlands Dans Theater, das NDT II. Es wurde, erstmals in Europa, der Pool für junge Tänzer zwischen 17 und 22 Jahren, gleich nach ihrer Ausbildung. Zwei Jahre können sie sich professionalisieren und erhalten die Chance, ins berühmtere Mutterensemble zu wechseln. Gleichzeitig entlastet Kylián mit den jungen Tänzern die Hauptkompanie. Bei Bedarf – für Ballette mit großer Besetzung, als Ersatzbank im Fall von Krankheit oder Verletzungen – kann er das NDT I mit diesen jungen Begabungen aufstocken. Kylián hat sich so seine eigene ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz August/September 2009
Rubrik: Beruf: Tänzer, Seite 42
von Bettina Trouwborst

Vergriffen
Weitere Beiträge
Überleben - im Arbeitsamt

«Ich mache lauter letzte Stücke», sagt Yoshiko Waki im Offenen Kanal, einem Bürgerfernsehen in Rheinland-Pfalz. Der Gründer dieser Anstalt aus Neustadt an der Weinstraße tritt hier als Moderator auf. Wie ein Vogel hockt die schmächtige Yoshiko Waki auf seinen starken Schultern und flötet über den kahlen Kopf von Wolfgang Ressmann hinweg: «Erst kam die Schließung...

No step without movement

Tänzer. Ein Metier für Körper, Geist und alle Sinne. Kunst und Handwerk. Unerklärliche Berufung und harte körperliche Arbeit. Wer den «Beruf: Tänzer» ergreift, ist in jedem Fall: ein Überzeugungstäter. Nach einer langen, fordernden, hochspezialisierten Ausbildung muss man den Sprung auf die Bühne erst noch schaffen. Einmal dort, ist mit geregelten Arbeitszeiten so...

Tanzkunst

Was hat die Maniküre mit den liturgischen Ges-ten eines Bischofs gemeinsam, was soll ein Pferdedoktor mit einem Kampfpiloten gemein haben, was eine Goldschmiedin mit einem Plakatekleber? Alle lieben ihren Job. Alle üben ihn mit Hingabe aus, und alle tun es geschickt mit ihren Händen. Darum heißt das, was einst eine Kunst genannt wurde: Handwerk.

 

Pascale Houbin...