Paul Irmatov

Neun Tanzakteur*innen mit den besten Aussichten

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Mit den Eltern – Tänzerin und Tänzer –, kam Paul Irmatov aus Russland nach Deutschland. Sie sorgten zunächst für seine Ausbildung, dann ging er an die Ballett-Akademie München, 2018 Engagement beim Prager Nationalballett. Seitdem Erarbeitung eines weiten Repertoires dank intelligenter Verbindung von technischem Können und individueller Gestaltung. 2021 wird er Halbsolist. Dann tanzt er den Romeo, porträtiert ihn im Reifeprozess: ein tragischer Wandel vom unbeschwerten Jungen zum Mann, der Julia begegnet. Ballettdirektor Filip Barankiewicz ernennt ihn daraufhin zum ersten Solisten.

Das Ergebnis nie enden wollender, harter Arbeit, nicht nur für das klassische Repertoire – denn Irmatov ist vielseitig. In John Neumeiers «Endstation Sehnsucht» ist er als Stanley Kowalski der von ihm brutal gedemütigten Stella viel näher, als man glauben mag. Er boxt sich durch, verbirgt die eigene Verletzlichkeit. Als James in «La Sylphide» macht er innere Zerrissenheit sichtbar, zwischen fast knabenhafter Unschuld und männlicher Besitzgier. Er hat Mut zu Vielfalt und Verletzlichkeit. Und setzt damit Maßstäbe im Hinblick auf einen zeitgemäßen Umgang sowohl mit klassischen Traditionen wie mit der ...

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Tanz Jahrbuch 2023
Rubrik: Wegweisend, Seite 150
von Boris Gruhl

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