New York
Mit «Encantado» entführte Lia Rodrigues an der Brooklyn Academy of Music ihr Publikum in eine brodelnde, sich fortwährend wandelnde Welt. Ihre Performer*innen entwickelten sich von Wurzelgemüse über stampfende Tiere zu selbstbewusst umherstolzierenden Menschen, das Finale gleicht einer ausgelassenen, artenübergreifenden Gay-Pride-Parade. Von Justin Pecks neuen «Copland Dance Episodes» für das New York City Ballet fürchtete man am Anfang, förmlich erschlagen zu werden: 22 Nummern, ohne Pause aneinandergereiht, ohne verbindende Geschichte.
Doch Pecks Leidenschaft für Aaron Coplands Musik sorgte dafür, dass es auf diesem Marathon zu keinerlei Durststrecken kam.
Eine weitere unwiderstehliche Premiere war Christopher Wheeldons mit dem Londoner Royal Ballet koproduzierte Kreation «Like Water for Chocolate» am American Ballet Theatre. Die Erzählkunst des britischen Choreografen und die berauschenden Bilder der Produktion – vergrößerte mexikanische Fliesen-Designs, mit funkelnden Nadeln strickende alte Frauen, ferne Bergkämme im Hintergrund – brachten den magischen Surrealismus der Romanvorlage von Laura Esquivel zum Strahlen. Besonders erwähnenswert: das resolute Temperament der ...
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Tanz Jahrbuch 2023
Rubrik: Parkett international, Seite 168
von Wendy Perron
Versuchung und wilde Verzweiflung. In dieser Nacht gehen sie Hand in Hand. Was soll sie tun? Was darf sie fühlen? Was sagen? Nichts. Rein gar nichts. Also weist sie ihm die Tür.
Nelken, soweit das Auge reicht. Dazwischen ein Mann. Dunkler Anzug, farbige Krawatte. Und Lippen, Arme, Hände, die das Bild eines anderen beschwören: «The Man I Love».
Sie trotzt seinen...
Wie so vielen Kollegen, die ihre neue Direktion mit tollen Projekten antreten wollten, vermasselte auch ihr die Pandemie den Einstieg. Aber Bridget Breiner setzte beim Wechsel von Gelsenkirchen zum fast dreimal so großen Badischen Staatsballett ihre eigenwillige Programmierung fort und gestaltet seitdem einen erstaunlichen Spielplan, der in den Ballettabenden eben...
Ob die drei sich jemals getroffen haben? Im November 1972 gastierte Pina Bausch mit Tänzern des Folkwang-Balletts bei einer der «Junge Choreografen»-Matineen in Stuttgart, eingeladen von Fritz Höver, der sich als Leiter der Noverre-Gesellschaft immer für die neuesten Entwicklungen interessierte. Sie zeigte «Im Wind der Zeit» und «Aktionen für Tänzer», sicher saß...