Lea Moro

Wir haben Tanzkünstler und -künstlerinnen gefragt: «Was war produktiv? Was nehmen Sie mit? Was erwarten Sie für die nähere Zukunft?»

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Ich erinnere mich an Januar 2020. Ich lag in einem Hotelbett und las die Nachrichten über ein Virus.

Ich erinnere mich an März 2020. Es war die vierte Probewoche von «All Our Eyes Believe», meinem ersten Stück für junges Publikum, und mir wurde bewusst, dass nichts mehr wie davor, nichts wie geplant sein würde. Im Wissen, dass so manches anders als intendiert kommt in künstlerischen Prozessen, erschien es mir dennoch so, als löse sich in dieser einen Woche und in dem Tag danach alles auf.

Morgens spazierte ich meist am Kanal entlang und durch die Straßen, es gab kein (körperliches) Entkommen.

Ich erinnere mich an die darauffolgenden Wochen, in denen sich die Realität ins Virtuelle verlagerte. Talks, Zooms und wieder Zoom-Talks. Zu Hause zu arbeiten, war für mich nichts Neues, das kannte ich schon. Die vollen Tage vor dem Bildschirm und die sich wiederholenden Gespräche des nichtwissenden Umorganisierens waren jedoch ermüdend.

Und dann gab es viele unerwartete Momente des Austauschs, des Teilens und Miteinanderseins. Ich freute mich über ihre Existenz und das Gefühl von Fürsorge, über übermütiges und ermutigendes virtuelles Zusammensein. Im Herbst 2020 begann ich mit dem Aufbau der ...

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Tanz Jahrbuch 2021
Rubrik: Pandemie, Seite 38
von

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