Katharina Nikelski

Wir haben Tanzkünstler und -künstlerinnen gefragt: «Was war produktiv? Was nehmen Sie mit? Was erwarten Sie für die nähere Zukunft?»

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Die letzten eineinhalb Jahre waren definitiv eine Achterbahnfahrt. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit Mitte März 2020, als wir mit Proben und Vorstellungen von «Schwanensee» voll beschäftigt waren und bereits in ganz Europa eine Bühne nach der anderen ihre Türen coronabedingt schließen musste.Wir waren definitiv eine der letzten Kompanien, die in den totalen Lockdown mussten, abgesehen von all den anderen Einschränkungen, einschließlich der Reisebeschränkungen in unsere Nachbarländer – was insbesondere auch mich traf.

Ich habe es glücklicherweise gerade noch rechtzeitig in einem der letzten Flüge nach Deutschland geschafft. Zu Anfang ging ich von zwei bis drei Wochen Pause aus, aus denen jedoch ganze drei Monate wurden. Für mich sehr viel kostbare Zeit, die ich im Kreis meiner Familie verbringen konnte, nachdem ich mein Elternhaus nach der Grundschule schon im elften Lebensjahr verlassen und seither in Internaten gelebt habe – an der Staatlichen Ballettschule Berlin, der Académie Princesse Grace, Monaco und der Royal Ballet School in London.

Ich wurde plötzlich aus meinem vollgepackten, strukturierten Alltag in eine Zeit voller Fragen und ungewisser Perspektiven versetzt. Die ...

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Tanz Jahrbuch 2021
Rubrik: Pandemie, Seite 60
von

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